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Landschaftsschutz: Ja zu Sonnenkollektoren, nein zu Almerschließung

LPA - Über 15 Projekte in zwölf Gemeinden hatte die Zweite Landschaftsschutzkommission gestern (2. August) zu befinden. Befürwortet wurden Bodenverbesserungsarbeiten in verschiedenen Örtlichkeiten. Grünes Licht gab es auch für die Anbringung von Sonnenkollektoren auf der Sanonhütte auf der Seiser Alm, abgelehnt wurde die Erschließung von Hirber und Durra-Alm in Rein in Taufers.

Die oberhalb von Rein in der Gemeinde Sand in Taufers im Herzen des Naturparkes Rieserferner oberhalb der Baumgrenze gelegenen Almen Hirber und Durra sollen nicht durch eine Zufahrt erschlossen werden. Gegen ein entsprechendes Projekt sprach sich gestern die Zweite Landschaftsschutzkommission aus. "Die Erschließung ist nicht im Einklang mit den Zielen des Naturparkes", begründete der Kommissionsvorsitzende, Architekt Arno Gamper, die mehrheitliche Entscheidung der Landschaftsschutzbehörde. Der bestehende Fußweg zur oberen Hilber Alm könne verbessert werden, damit die Alm für Hirten und Kühe leichter erreichbar ist, befand die Zweite Landschaftsschutzkommission. Die höher gelegene Durra-Alm sei bereits durch eine Materialseilbahn erschlossen, damit sei ein weiterer Eingriff in diesem ökologisch sensiblen Gebiet nicht gerechtfertigt.

Die Sanonhütte auf der Seiser Alm will künftig ihren Strombedarf mit Hilfe von Sonnenkollektoren decken. Die Landschaftsschutzkommission befürwortete die Anbringung der Kollektoren. Mit Auflagen wurden hingegen die geplante Terrassenerweiterung und die Verlegung der Holzlege gutgeheißen. "Bei der Terrassenvergrößerung soll nur Holz verwendet und von einem Fundament abgesehen werden", so der Kommissionsvorsitzende. Eine einfachere Bauweise gab die Landschaftsschutzbehörde auch für die zu verlegende Holzhütte vor.

Grünes Licht aus der Sicht des Landschaftsschutzes gab es für Bodenverbesserungsarbeiten in Neustift sowie beim Ebnicherhof am Ritten. Auffüllarbeiten - die allerdings innerhalb von drei Jahren abgeschlossen sein müssen - dürfen in Trens durchgeführt werden. Befürwortet wurden auch Bodenverbesserungsarbeiten in Laurein. Dort muss allerdings die besonders sichtbare von zwei geplanten Geotextilmauern durch eine Trockenmauer ersetzt werden. Auflagen gab es auch für die Aufschüttungsarbeiten beim Starke-Hof in Spinges bei Mühlbach sowie für die Entsteinung und Entstockung einer über 2000 Meter gelegenen Almwiese in der Gemeinde Barbian. 

jw