News & Events
LH Durnwalder und LR Mussner eröffnen Geotrail in Pufels
LPA - Mit den Gesteinsschichten an der alten Straße ist Pufels weltweit berühmt geworden, denn dort ist eine der best erhaltenen Schichtabfolge vom Erdaltertum ins Erdmittelalter vor etwa 252 Millionen Jahren aufgeschlossen. Die Schichten lassen sich am neu angelegten Geologensteig bestaunen. Landeshauptmann Luis Durnwalder und Landesrat Florian Mussner haben den Geotrail Pufels heute, 22. Juli, öffnet.
Der Geotrail Pufels ist ein neuer Geologensteig zwischen dem Panider Sattel und Pufels im Grödental, der rund 300 Millionen Jahre Erdgeschichte veranschaulichen soll. „Auf dem Steig wird Geologie greifbar, erlebbar und erwanderbar gemacht und das Weltaturerbe Dolomiten weiter belebt“, erklärte Ludwig Nössing, der bis vor wenigen Wochen Direktor des Landesamts für Geologie und Baustoffprüfung war.
„Viel zu oft fahren oder gehen wir an den Besonderheiten unseres Landes vorbei und beachten die Natur zu wenig“, sagte Landeshauptmann Durnwalder. „Auf dem Geologensteig mit seinen acht Infotafeln in vier Sprachen soll ein Teil der Erdgeschichte nachvollziehbar werden, denn wer die Heimat besser kennt, schätzt sie auch mehr“, unterstrich Durnwalder.
„Die Chancen der Zukunft sind in der Natur zu finden“, betonte Landesrat Mussner. Der neue Weg stehe nicht nur für das Zusammenspiel Zukunft, Geschichte, Bildung und Kultur, sondern verbinde auch auf europäischer Ebene, weil nicht nur Geologen aus Südtirol, sondern auch aus Tirol am Projekt beteiligt waren, sagte Mussner.
Landeshauptmann Durnwalder und Landesrat Mussner nutzten die Gelegenheit, dem seit einigen Wochen pensionierten Direktor des Landesamts für Geologie und Baustoffprüfung Ludwig Nössing für seine wertvolle Arbeit im Geologiesektor zu danken.
Angelegt wurde der Geotrail vom Landesamt für Geologie und Baustoffprüfung zusammen mit dem Landesamt für Naturparke und der Gemeinde Kastelruth mit Unterstützung der Universität Innsbruck. Anhand von Schautafeln haben die Professor Rainer Brandner vom Institut für Geologie und Paläontologie der Universität Innsbruck sowie Lorenz Keim vom Landesamt für Geologie und Baustoffprüfung die Entwicklungsgeschichte der weltberühmten Dolomiten, mittlerweile Unesco-Weltnaturerbe, einfach und anschaulich skizziert.
„Wir haben mit dem Geotrail nicht nur einen schönen Wanderweg dazu bekommen, sondern auch einen Lehrweg zu Geschichte und Geologie“, freute sich der Fraktionsvorsteher von Pufels Ambros Hofer.
Der Geotrail ist ein in rund drei Stunden leicht begehbarer Rundweg für alle, die sich für Geologie und Erdgeschichte interessieren. „Starten kann man von der Bushaltestelle am Panider Sattel. Dort folgt man dem bisherigen Wanderweg 3a und dann der alten, aufgelassenen Straße nach Pufels. Von dort geht es hinauf nach Zaramin auf 1603 Meter Meereshöhe und schließlich wieder zurück zum Panider Sattel.
„Auf den Tafeln sind der Werdegang des Dolomitengebiets, die berühmte Perm-Trias-Grenze, die Schichtungen im Allgemeinen, die Werfener Schichten, ein Panorama Außerraschötz-Seiseralm, die Pufler Überschiebung, die Landschaftsformung und der Bersturz von Außerraschötz veranschaulich“, erklärte der Geologe Lorenz Keim.
„Mit den Gesteinsschichten an der alten Pufler Straße ist der Ort Bula-Pufels weltweitberühmt geworden, denn hier ist eine der best erhaltenen Schichtabfolge von der Perm/Trias-Grenze vor etwa 252 Millionen Jahren bis in die Untertrias aufgeschlossen“, erläuterte Geologieprofessor Rainer Brandner. Die Perm/Trias-Grenze bedeute die größte Zäsur in der Entwicklungsgeschichte der Lebewelt, denn über 90 Prozent der Tier- und Pflanzenarten sind an dieser Grenze weltweit verschwunden“, sagte Brandner. Durch den Geotrail können Interessierte lernen, Entwicklungen zu verstehen und aus der Vergangenheit für die Zukunft zu lernen, meinte Brandner.
Der neue Geotrail wurde von Pfarrer Vitalis Delago gesegnet und ist nun für alle Wanderfreunde geöffnet. Zum Geotrail wurde zusätzlich eine Broschüre herausgegeben, die im Tourismusbüro St. Ulrich, in den Gastbetreiben von Pufels und im Naturmuseum in Bozen erhältlich ist.
SAN