News & Events

Steinwildkolonie am Seekofel wird wieder hergestellt: Steinbock ausgewildert

LPA - Der Seekofel soll wieder von Steinböcken besiedelt werden. Ein Schritt dazu wurde heute (8. Juli) im Revier Prags gesetzt: Bei Brückele-Rossalpe wurde unter der Koordination des Landesamtes für Jagd und Fischerei ein junger Steinbock freigelassen. Durch diese Auswilderung soll die Steinbockkolonie am Seekofel wieder hergestellt werden, die Ende der 60er entstand und 2004 in Folge einer Räudeepidemie ausgemerzt wurde.

Die Freilassung des jungen Steinbocks wurde vom Landesamt für Jagd und Fischerei koordiniert und von der Pragser Jägerschaft unterstützt

Der junge Steinbock stammt aus dem Nationalpark Stilfser Joch, wo er im lombardischen Teil des Parks, im Gebiet von S. Caterina Valfurva gefangen wurde. "Im Schutzgebiet hat das Steinwild besonders hohe Dichten erreicht; somit ist der Fang und die Umsiedlung in andere alpine Gebiete möglich", heißt es aus dem Landesamt für Jagd und Fischerei. Der Nationalpark Stilfser Joch stellt die Tiere für diese Initiative unentgeltlich zur Verfügung, sozusagen als Dank für die ausgezeichnete Zusammenarbeit mit dem Land Südtirol.

Die ehemalige Steinwildkolonie Seekofel bestand aus 70 Individuen, aufgeteilt auf die Reviere Prags, Enneberg und dem "Parco Regole d’Ampezzo". Für ihre Auslöschung ist die Räude verantwortlich, die von einer kleinen Milbe verursacht wird. Diese nistet sich im Fell von Stein- und Gamswild ein. Am Seekofel verursachte sie das Erlöschen der gesamten Steinwildpopulation innerhalb von nur zwei Jahren.

Nun, nach dem Ende der Epidemiewelle, wird versucht, die Steinwildpopulation in diesem Dolomitenraum wiederherzustellen. 2010 hat der "Parco Regole d’Ampezzo" einige Exemplare ausgesetzt. Die Wiederansiedelungsaktion wurde mit der Auswilderung einiger Tiere in diesem Frühjahr fortgesetzt.

Dank der Zusammenarbeit mit dem Nationalpark Stilfser Joch werden nun auch auf Südtiroler Gebiet gezielte Freilassungen möglich. Die heutige erste Aktion wurde vom Landesamt für Jagd und Fischerei Bozen betreut, das für die Organisation und den Transport der Tiere sorgte, und von der Pragser Jägerschaft unterstützt. Bei dem freigelassenen Tier handelt es sich um einen Bock im Alter von fünf Jahren. Im kommenden Herbst sollen ein weiterer Bock sowie einige weibliche Tieren freigelassen werden.

Um das Bewegungsmuster der Tiere nachvollziehen zu können, werden alle freigelassenen Tiere markiert. Eventuelle Beobachtungen sollen an die Dienststelle für Jagd- und Fischereiaufsicht Oberpustertal weitergeleitet werden. Dabei sollten Farbe und eventuell die Ohrmarken-Nummer genau durchgegeben werden. Ansprechperson ist Förster Anton Hackhofer (Tel. 335 8489866), der das Monitoring und den Wiederaufbau der Steinwildkolonie am Seekofel koordiniert.

jw