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Landesamt für Geologie bei internationaler Permafrost-Konferenz

LPA - In dieser Woche tagt in Chamonix Mont-Blanc in Frankreich die Schlusskonferenz des internationalen Permafrost Long-term Monitoring Network (PermaNet), an der auch Südtiroler Geologen teilnehmen.

Die Südtiroler Delegation auf der Aiguille du Midi (3.842 Meter), einem felsigen Vorposten im Mont-Blanc-Massiv südlich von Chamonix.

Seit Montag tagen die Kongressteilnehmer aus 14 Ländern in Chamonix am Fuße des Mont-Blanc-Massivs; neben Vorträgen und Präsentationen stehen auch Ausflüge zu den Permafrost-Messstationen der französischen Partner auf dem Programm, zudem wurde ein Dokumentarfilm der Geologen aus dem Aostatal vorgestellt. Permafrost ist das unsichtbare Eis im Boden und in Felsklüften in hochalpinen Lagen; der Klimawandel bewirkt ein verstärktes Abschmelzen dieses Eises.

Hauptpunkt des gestrigen Arbeitstages war der PermaNet Synthesis Report, der auf der Webseite des Projektes (www.permanet-alpinespace.eu/) zum Herunterladen zur Verfügung steht; Ende September wird dann der ausführliche Endbericht der dreijährigen Untersuchungen vorliegen. Das wichtigste Ergebnis, berichtet Geologe David Tonidandel aus Chamonix, ist die alpenweite Permafrost-Verbreitungskarte, die von den Projektpartner aus der Schweiz erstellt worden ist.

Das Land Südtirol fungiert in diesem Projekt als führender Partner und koordiniert die anderen Partner aus Italien, Österreich, Schweiz und Deutschland. Auch in Südtirol werden umfassende Untersuchungen und Messungen zum besseren Verständnis des Phänomens Permafrost durchgeführt. Im Jahr 2009 wurden an der Grawand in Schnals bereits zwei horizontale Bohrungen durchgeführt, die mit Temperatursonden und Extensometern ausgestattet sind. Im Schnals- und Ultental wurden im Sommer letzten Jahres vertikale Bohrungen auf Blockgletschern durchgeführt, um Eisproben zu analysieren und die Bewegungsdynamik und die innere Temperaturverteilung von Blockgletschern besser zu verstehen. Außerdem werden ständig mehrere Quellen bzw. Seen untersucht, welche im Einflussbereich von Permafrost liegen, da des öfteren Probleme mit Schwermetallbelastungen (v.a. Nickel) der Trinkwasserversorgung von Schutzhütten und Almen auftauchen.

Die Südtiroler Teilnehmer an der Schlusskonferenz, die morgen zu Ende geht (Programm als PDF im Anhang), sind der geschäftsführende Leiter des Landesamtes für Geologie Volkmar Mair und sein Vorgänger Ludwig Nössing, Geologe David Tonidandel und Geologin Kathrin Lang, Angelika Weissensteiner vom Landesamt für Bauaufträge und Projektmanager Andreas Zischg sowie die Vertreter einer Bohrfirma und einer Monitoring-Firma.

mac

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