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Stilfserjoch-Nationalpark: Landesregierung will Arbeitsplätze retten

Die Übernahme der Verwaltung des Stilfserjoch-Nationalparks stand heute (27. Juni) zum wiederholten Male auf der Tagesordnung der Landesregierung. Wie Landeshauptmann Luis Durnwalder erklärte, sucht das Land das Einvernehmen mit der Lombardei und außerdem dringend nach einer Lösung für 24 saisonal beschäftigte Parkangestellte, denen zum 30. Juni gekündigt worden ist.

Die Verwaltung des Stilfserjoch-Nationalparks soll auf die drei Länder Südtirol, Trentino und die Lombardei übergehen. Die dazu notwendige Durchführungsbestimmung zum Autonomiestatut ist von der Zwölferkommission bereits genehmigt worden, doch die Lombardei hat ihr Veto eingelegt, weil sie die ihr aus der Verwaltung entstehenden Kosten nicht übernehmen will. Bisher ist die Verwaltung des Parks vom zuständigen Ministerium in Rom mit den notwendigen Mitteln bezahlt worden.

Heute hat sich die Landesregierung erneut mit der künftigen Finanzierung der Verwaltung beschäftigt. „Es sind immer noch Fragen offen. Die Lombardei besteht darauf, dass die ihr aus der Verwaltung entstehenden Kosten von Südtirol und dem Trentino getragen werden. „Wir sind dazu auch bereit, allerdings nur, wenn wir die Kosten dem 40-Millionen-Euro-Budget entnehmen können, der im Mailänder Abkommen für die an unsere Länder angrenzenden Gemeinden vorgesehen worden ist", erklärte Durnwalder. Laut Landeshauptmann werden bereits heute Nachmittag weitere Verhandlungen auf technischer Ebene geführt.

Dringend eine Lösung suchen muss die Landesregierung auch für 24 saisonal beschäftigte Parkangestellte, denen zum 30. Juni gekündigt worden ist. „Insgesamt ist 70 bis 80 Mitarbeitern des Parkes, die über keinen befristeten Arbeitsvertrag verfügen, gekündigt worden. Auf Südtiroler Gebiet sind 24 Mitarbeiter betroffen, die ohne Arbeit dastehen, wenn kein Wunder passiert“, so Landeshauptmann Durnwalder. Da weder Durnwalder noch die Landesregierung an das Wunder glauben, ist auf der heutigen Regierungssitzung eine landesinterne Lösung ins Auge gefasst worden. Durnwalder: „Die Lage ist vertrackt, da im Ministerium sehr wohl die Gelder für die Löhne vorhanden sind, diese aber wegen des Stabilitätspaktes nicht ausbezahlt werden können. Wir versuchen nun über die Abteilungen Forst und Landschaftsschutz eine Lösung zu finden, damit die Betroffenen auch über den 30. Juni hinaus im Park weiterarbeiten können.“ Insgesamt werden für die kommenden vier Monate 200.000 Euro benötigt, um die Löhne der 24 Parkangestellten weiterbezahlen zu können.

ohn

Beschlüsse der Landesregierung vom 27.06.2011

Landeshauptmann Durnwalder über die Arbeitsplätze beim Stilfserjoch-Nationalpark