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Wasserschutz: Eingriff am Mareiter Bach mit Fluss-Fest abgeschlossen

LPA - Zeitgemäßer Hochwasserschutz kann für Mensch und Natur Vorteile bringen. Dies zeigen die zweijährigen Bauarbeiten der Landesabteilung Wasserschutzbauten, die vergangenes Wochenende mit einem Forscher-Tag und einem Flussfest mit 450 Teilnehmern am Mareiter Bach in Stange symbolisch beendet wurden.

Wasserschutz: Eingriff am Mareiter Bach mit Forscher-Tag und Fluss-Fest abgeschlossen

In den vergangenen Jahrzehnten hat der Mareiter Bach verheerende Überschwemmungen angerichtet. Durch Schotterentnahmen in den 70-er Jahren wurde die Überschwemmungsgefahr noch größer. Um den Mareiter Bach im Zaum zu halten, wurde er zunehmend hart verbaut und somit massiv eingeengt und begradigt. Um mehr Sicherheit für das Sterzinger Becken zu erzielen hat die Landesabteilung Wasserschutzbauten den Mareiter Bach zwischen 2008 und 2010 nach neuen Erkenntnissen vor Hochwassern sicher gemacht.

Mit einem Forscher-Tag und einem Fluss-Fest wurden die Arbeiten nun symbolisch abgeschlossen und das Gebiet wieder Natur und Mensch übergeben.

Beim Forscher-Tag am Freitag, 20. Mai, haben vor allem die Schüler den Lebensraum Fluss kennen und schätzen gelernt. Unter der Anleitung ihrer Lehrer haben sie am Mareiter Bach geforscht. Sie haben sich nicht nur über Hochwasserschutz, sondern auch über Tiere und Pflanzen am Bach kundig gemacht. Gemeinsam haben sie Boote aus Rinde und Glücksfahnen für den Bach gebastelt. Beim Flussfest haben die Schüler die Ergebnisse ihrer Forschungsarbeit vorgestellt. Gemeinsam mit den Mitarbeitern der Forststation Stange konnten die jungen Naturfreunde dann an einen Böschungsabschnitt typische Augehölze setzten und ihre Rindenboote im Mareiter Bach auf die Reise schicken.

Beim Flussfest wurden auch die Arbeiten am Mareiter Bach nochmals erläutert. „Das Flussbett wurde durch eine Absenkung des Ufergeländes verbreitert und durch die Einbringung des dabei gewonnen Aushubmaterials angehoben“, erklärte Peter Hecher von der Dienststelle Projektentwicklung in der Landesabteilung Wasserschutzbauten beim Fluss-Fest. Die alten Schutzbauten wurden teils abgebrochen, teils mit dem Aushubmaterial überdeckt.

„Durch diese Maßnahmen erhalten die Anrainer in Unterackern bei gleich bleibender Hochwassersicherheit eine naturnahe Flusslandschaft zurück“, sagte Abteilungsdirektor Rudolf Pollinger. Gleichzeitig wird laut Pollinger der Druck auf das Sterzinger Becken verringert – ein erster kleiner Schritt für das bereits geplante umfassende Hochwasserschutzkonzept für das Sterzinger Becken, das in einigen Jahren umgesetzt werden soll. „Die neuen Feuchtgebiete, Schotterinseln und Kiesbänke bieten einen wichtigen Lebensraum für seltene Tier- und Pflanzenarten“, erläuterte Pollinger. Aber nicht nur für sie. Auch die Bürger, die in der Nähe wohnen bekommen einen wichtigen Naherholungsraum, der wie sich bei den Veranstaltungen zeigte, bestens angenommen wird.

„Der Eingriff war sicher notwendig, davon sind wir heute überzeugt; nun müssen wir nur noch den Besucherandrang in der neuen Naherholungszone in den Griff bekommen“, sagte der Ratschingser Bürgermeister Sebastian Helfer. Auch der Bürgermeister von Sterzing Fritz Karl Messner sprach von einem Gewinn für alle.

Abteilungsdirektor Pollinger nutzte die Gelegenheit allen an der Umsetzung des Hochwasserschutzes Beteiligten zu danken. Er verwies auch auf den wichtigen Stellenwert, den das Projekt EU-weit einnehme. Der Eingriff wurde nämlich vom Staat und von der EU im Rahmen der Förderungen zur regionalen Entwicklung umgesetzt.

SAN