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Feuerbrand: LR Berger mahnt zu erhöhter Wachsamkeit

LPA – Der Feuerbrand - eine Bakterienkrankheit des Kernobstes - breitet sich in Südtirol weiter aus, teilt der Pflanzenschutzdienst des Landes mit und fordert die Obstbauern auf, ihre Kontrolltätigkeit zu verschärfen und Befälle sofort zu melden. Auch Streuobstanlagen sollen eingehend kontrolliert werden.

Bei typischen Feuerbrand-Symptomen wie vertrockneten, schwarzen Blütenbüscheln und welken, gekrümmten Trieben ist umgehend der Landespflanzenschutzdienst zu benachrichtigen.

„Seit dem ersten Auftreten des Feuerbrandes in Südtirol im Jahr 1999 hat es noch nie so viele Fälle gegeben wie heuer“, warnt Agrarlandesrat Hans Berger. Die gefährliche Pflanzenkrankenheit hat neben einer Vielzahl von Birnbäumen erstmals auch massiv Apfel-Ertragsanlagen in der Talsohle zwischen Eppan/Unterrain, Bozen/Gries und Lana-Burgstall befallen. „Das Hauptbefallsgebiet liegt im Raum Terlan“, so Berger. „Nicht ausfindig gemacht werden konnte bislang der Ausgangsherd für den Befall in der Talsohle, der zunächst in den Vorbergen zwischen Terlan und Mölten vermutet wurde.“

Vereinzelt wurden auch im Streuobstbau befallene Bäume festgestellt, so etwa in Mölten und Jenesien. Der Landespflanzenschutzdienst ruft daher vor allem die Besitzer von Birnbäumen im Streuobstbaugebiet auf, die Bäume zu kontrollieren und Pflanzen mit verdächtigen Symptomen wie vertrocknete schwarze Blütenbüschel und welke, gekrümmte Triebe umgehend dem Pflanzenschutzdienst in Bozen (Tel. 0471 415140) zu melden.

Ist der Feuerbrand bei einer Pflanze einmal ausgebrochen, gibt es kein wirksames Heilmittel. Sind nur wenige Pflanzenteile befallen, ist eine Sanierung durch großzügiges Ausschneiden und Verbrennen der befallenen Äste möglich. Stark befallene Pflanzen müssen jedoch gerodet und vernichtet werden, in jedem Fall ist der Pflanzenschutzdienst zu informieren. Die Feuerbrand-Infektion erfolgt meist  während der Blüte, im weiteren Jahresverlauf  werden dann auch Triebe befallen. „Die Verbreitung kann durch Wind, Insekten und Vögel über weite Distanzen erfolgen. Aber auch Transportfahrzeuge, Werkzeuge bzw. der Mensch selbst kann zur Verschleppung des Feuerbrandes beitragen“, erklären die Experten des Pflanzenschutzdienstes.

„Für eine erfolgreiche Bekämpfung dieser gefährlichen Pflanzenkrankheit ist es entscheidend, etwaige Befallsherde rasch ausfindig zu machen und auszumerzen“, mahnt LR Hans Berger zu erhöhter Wachsamkeit. Jede unentdeckt gebliebene, befallene Pflanze sei eine ständige Gefahr als Quelle von Neuerkrankungen, nicht nur für den Erwerbsobstbau, sondern auch für den Streuobstbau. „So wie vor Jahren Feuerdorn und Cotoneaster gerodet wurde, wird diese Maßnahme wieder aktuell und ist vielleicht in den vergangenen Jahren nicht ausreichend beachtet worden“, so Berger, der abschließend betont: „Nur mit dem Einsatz aller kann es uns gelingen, die weitere Ausbreitung des Feuerbrandes in Südtirol zu verhindern. Unsere Ämter stehen jederzeit für Fragen und konkrete Hilfestellung zur Verfügung.“

mpi