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LR Laimer gegen SISTRI: Funktioniert nicht und bringt keine Verbesserung

Am 1. Juni, also in knapp zwei Wochen soll das neue System zur Rückverfolgbarkeit von Abfällen (SISTRI) auf dem ganzen Staatsgebiet eingeführt werden. Für Umweltlandesrat Michl Laimer ein absolut unrealistisches Ansinnen: „Der SISTRI-Probelauf war eine Katastrophe. Solange die zahlreichen Probleme nicht gelöst sind, gibt es keinen Grund, das bisherige, funktionierende System zu ändern.“

Das neue System SISTRI ("sistema per il controllo della tracciabilità dei rifiuti") soll ab dem 1. Juni staatsweit die Rückverfolgbarkeit von Abfällen garantieren. SISTRI ersetzt die bisher vom Gesetz vorgesehenen Dokumente durch eine elektronische Meldung. Was auf den ersten Blick nach Bürokratieabbau und Transparenz klingt, scheitert bisher aber an der praktischen Umsetzbarkeit. Dies haben die betroffenen Betriebe am 11. Mai beim sogenannten „Click-Day“, einem SISTRI-Probelauf, an dem auch die Südtiroler Unternehmen teilgenommen haben, eindrucksvoll aufgezeigt: Die Internetverbindungen waren überlastet, USB-Sticks funktionierten nicht und der Zeitaufwand für die Betriebe war enorm. „Das Land ist sich der Problematik bewusst, kann aber aufgrund fehlender Kompetenzen selbst nicht tätig werden“, sagt Landesrat Laimer. Der Umweltlandesrat stellt sich ganz klar auf die Seite der Betriebe: „Der Probelauf hat alle Mängel - von den langsamen Internetseiten bis zu den nicht funktionierenden USB-Sticks - schonungslos aufgezeigt.  Deshalb müssen die Probleme von den zuständigen staatlichen Stellen zuerst gelöst werden, bevor die Wirtschaft mit dem neuen System arbeiten muss.“

Für Laimer ist ein Start des Systems am 1. Juni jedenfalls nicht vorstellbar: „Auch wenn das zuständige Ministerium nach wie vor der Auffassung ist, die Probleme bis zum Start in knapp zwei Wochen lösen zu können: Für mich ist das  Ergebnis des Probelaufs Beweis dafür, dass es eine Reihe von Schwierigkeiten gibt, die nicht von heute auf morgen behoben werden können. Das Ministerium täte gut daran, den Druck von den Unternehmen zu nehmen, den Start von SISTRI auf unbestimmte Zeit zu verschieben und dann in Ruhe alle Schwachstellen auszumerzen.“

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