News & Events

Müllverwertungsanlage: Landesregierung zeigt neue Möglichkeiten auf

Für die Finanzierung der Restmüllverwertungsanlage in Bozen Süd hat die Landesregierung heute (16. Mai) neue Möglichkeiten aufgezeigt. Diese waren notwendig geworden, nachdem die Gemeinden, die den Verbrennungsofen ursprünglich unbedingt führen wollten, nun keine rechte Freude mehr am Projekt zu haben scheinen.

Beim Gemeindentag in Latsch hatten die Gemeinden moniert, dass durch den Wegfall staatlicher Energiebeiträge der Verkauf der bei der Müllverbrennung erzeugten Energie kein allzu großes Geschäft mehr sein würde. Deshalb hatte man gefordert, dass das Land die Verwertungsanlage in Bozen Süd führen solle. "Dieser Vorschlag ist nicht neu und kam ursprünglich von uns", so Landeshauptmann Luis Durnwalder heute. Es sei das Land gewesen, das ursprünglich den Verbrennungsofen nicht nur bauen, sondern auch betreiben wollte. "Nur sind damals die Vertreter der Gemeinden zu uns gekommen und haben uns gesagt, sie wollten den Ofen führen, nachdem sie ein gutes Geschäft gewittert haben", so Durnwalder.

Von diesem "guten Geschäft" ist nun, nach dem Wegfall der entsprechenden staatlichen Prämien keine Rede mehr, die Gemeinden wollen den Ofen schnellstmöglich loswerden. Nur: das Land hat kein Interesse an der Verwertungsanlage. "Wir haben mit den Gemeinden vereinbart, dass wir den Ofen bauen, dass die entsprechende Finanzierung aber über ein Darlehen läuft, das die Gemeinden aufnehmen, nachdem sie die Anlage danach führen werden", so der Landeshauptmann, der an dieser Abmachung festhält.

Die Landesregierung hat heute allerdings Finanzierungsmodelle aufgezeigt, die es den Gemeinden erleichtern soll, das Ofen-Projekt zu stemmen. Demnach könnten die Gemeinden laut Durnwalder auf den Rotationsfonds für öffentliche Arbeiten zugreifen, um ein zinsloses Darlehen für den Ofen-Bau aufzunehmen. "Damit fallen die Finanzierungkosten weg und die Laufzeit des Darlehens würde verlängert", so der Landeshauptmann. Zudem könne man darüber reden, den Verbrennungsofen bei der Finanzierung ähnlich zu behandeln wie Schulen oder Kindergärten. "Dann müssten die Gemeinden nicht den gesamten Betrag zurückzahlen", so Durnwalder.

chr