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Abwasserreinigung im Hochgebirge soll optimiert werden

LPA - Der Gewässerschutz im Hochgebirge und die Klärung der Abwässer der Schutzhütten standen im Mittelpunkt der Fachtagung, zu der die Landesumweltagentur heute (Dienstag, 10. Mai), die Betreiber der Berg- und Schutzhütten eingeladen hatte. Rund zwei Dutzend Hüttenbetreibende informierten sich über rechtliche, ökologische und technische Aspekte der Abwasserreinigung.

Auch die Tagung "Kläranlagen auf Schutzhütten" ist Teil des reichen Veranstaltungsprogramms zum 15-jährigen Bestehen der Landesumweltagentur

Der Gewässerschutz im hochalpinen Raum ist ein heikles und wichtiges Thema. Zum einen ist das Hochgebirge ökologisch besonders sensibel, zum anderen ist die Abwasserreinigung in den immer stärker touristisch genutzten Bergen technisch nicht immer einfach. Der Gesetzgeber hat bestimmt, dass bis Ende 2012 alle Schutzhütten über eine funktionstüchtige Kläranlage verfügen müssen. Von den rund 90 Hütten in Südtirol verfügen etwa zwei Drittel über ein kleines Klärwerk, Handlungsbedarf besteht vor allem bei einem Duzend Hütten, bei denen in den vergangenen Jahren im Zusammenhang mit dem Übergang an das Land Südtirol keine Investitionen getätigt wurden.

Um die Hüttenbetreibenden über rechtliche, ökologische und technische Aspekte des Gewässerschutzes und der Abwasserreinigung zu informieren, veranstaltete die Landesumweltagentur heute eine Fachtagung. "Zwar verfügt die Großzahl der Schutzhütten über eine Kleinkläranlage, problematisch ist aber oft die Wartung, die der Hüttenwirt sozusagen nebenbei besorgen muss", so der Leiter des Landesamtes für Gewässerschutz, Ernesto Scarperi, der bei der heutigen Tagung über allgemeine Aspekte des Gewässerschutzes und der Abwasserreinigung referierte. Er verwies auch auf die Erhebung der Kleinkläranlage durch die Gemeinden, die nun abgeschlossen worden sei, und der zufolge eine Vielzahl dieser Anlagen nicht den Anforderungen entspräche.

Bei den Kleinkläranlagen der Schutzhütten handelt es sich meist um Anlagen mit Tropfkörper, bei denen das Abwasser durch Verrieselung über ein Festbett (Kunststoff, Lavaschlacke etc.) gereinigt wird. Der Betrieb dieser Anlagen ist relativ einfach und bedarf kaum oder keines Stroms. Über die technischen Aspekte, Betrieb und Wartung der Anlage beziehungsweise deren Anpassung wurden die Hüttenbetreibenden heute vom stellvertretenden Direktor im Landesamt für Gewässerschutz, Robert Faes, informiert.

Im Anschluss daran machten sie sich die bei der Abwasserreingungsanlage des unteren Eisacktals ein Bild eines wirksamen Kläranlagenbetriebs. Die hochbiologische Anlage, die sich auf Barbianer Gemeindegebiet zwischen Waidbruck und Klausen befindet, ist auf 40.000 Einwohnerwerte ausgelegt, reinigt über Tropfkörper und benötigt kaum Energie.  

jw

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