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März 2011: Mild und im Osten trocken
LPA - Sonne und Wärme haben den ersten Frühlingsmonat dieses Jahres gekennzeichnet. "In Bozen wurde eine mittlere Temperatur von 9,8°C gemessen, der Vergleichswert der letzten 30 Jahre (1981-2010) liegt bei 9,1°", berichtet Landesmeteorologe Dieter Peterlin. Er verweist darauf, dass der diesjährige März der sonnenreichste der vergangenen Jahre war: "Die Sonne schien in Bozen 207 Stunden lang."
Der mildeste Tag war nach dem monatlichen Klimarückblick des Landeswetterdienstes der 24. März mit einer Höchsttemperatur von 22,5 °C in Tramin. Noch winterlich kalt war es dagegen am Morgen des 4. März mit -9,5° in Toblach, am 20. des Monats wurden auf dem Signalgipfel des Wilden Freigers (3.400 m) im hinteren Ridnauntal sogar -19,8° gemessen.
Große Unterschiede machte der Wetterdienst des Landes Südtirol bei den Niederschlagsmengen aus. In Bozen und Toblach wurde mit 30 Liter pro Quadratmeter fast genau so viel Regen gemessen wie im Durchschnitt. Ein deutliches Niederschlagsdefizit weisen die Gemeinden zwischen Brixen und Bruneck auf, hier fiel nur die Hälfte der normalen Regenmenge. Damit setzte sich in diesem Bereich die seit Weihnachten verzeichnete Trockenheit am deutlichsten fort. Mit einem reichlichen Regenüberschuss wartete der sonst so trockene Vinschgau auf. In Schlanders fiel mit 52 Liter pro Quadratmeter doppelt so viel Regen wie sonst. Die fünf niederschlagsreichsten Orte im März waren Ulten (75 l/m²), gefolgt von Pfelders (65 l/m²), Salurn (59 l/m²), Hintermartell (55 l/m²) sowie Schlanders (52 l/m²).
Was den monatlichen Verlauf angeht, so folgte auf einen sonnigen Monatsauftakt am 3. März wechselhaftes Wetter mit Schneeflocken bis in einige Täler. Weiter ging es mit sonnigen und zunehmend milden Tagen, nur am 7. März zeigt die Temperaturkurve vorübergehend einen Einbruch. Am 12. begann sich das Wetter umzustellen und besonders am 13. und 17. regnete es verbreitet, die Schneefallgrenze sank auf 1000 Meter. In der Ortlergruppe fiel bis zu einem halben Meter Neuschnee, gebietsweise herrschte große Lawinengefahr der Stufe 4. Ab dem 18. kehrte schließlich mit Temperaturen von teilweise mehr als 20° Celsius der Frühling ein. Die Wärme bedingte auch kleinere Gewitter. Den ersten Blitzeinschlag der Saison registrierte das Blitzortungssystem des Landeswetterdienstes am 26. März am Sellajoch.
Der April wird nach den Prognosen des Landesmeteorologen Peterlin einen Vorgeschmack auf den Sommer bringen: "Hatten wir am 1. April 2010 noch magere 7° Celsius in Bozen, so dürfen wir heuer am 1. April bis 24° Celsius erwarten. Das bisher wärmste Wochenende dieses Jahres steht dank eines Azorenhochs bevor, das ausgesprochen milde Luft von Spanien nach Mitteleuropa führt. Mit Höchstwerten bis zu 26° am Wochenende erwarten wir ungewöhnlich hohe Temperaturen für die Jahreszeit. Die Nullgradgrenze steigt in den Bereich der höchsten Gipfel auf weit über 3000 Meter." Vergleichbare Temperaturen zum Aprilbeginn wurden vor zwölf Jahren 1999 zuletzt verzeichnet. Zu Beginn der nächsten Woche wird es vorübergehend ein wenig kühler, anschließend dürfte der Frühsommer schnell zurückkehren.
jw