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Radioaktivität: Beruhigendes Ergebnis bei Messung in Brixen

LPA - Nach dem Reaktorunfall infolge des Erbebens in Japan überwacht die Landesagentur für Umwelt die Situation in Südtirol und führt kontinuierliche Radioaktivitätsmessungen durch. Bei den Messungen in Brixen in den vergangenen Tagen gab es laut Umweltagenturdirektor Luigi Minach beruhigende Werte. Die Menge an radioaktiven Substanzen in der Luft lagen 1000 bis 10.000 Mal unter den Werten, die nach dem Rektorunfall in Tschernobyl 1986 gemessen wurden.

In den vergangenen Tagen ist die radioaktive Wolke in extrem verdünnter Form auch an Südtirol vorbeigezogen. In der Nähe von Brixen hat die Landesumweltagentur die Radioaktivität in der Luft gemessen. „Die gemessenen Radioaktivitätsmengen sind so gering, dass sie von den Messgeräten nur nach einem Anreicherungsverfahren angezeigt werden können“, sagt Umweltagenturdirektor Minach.

Konkret wurden in Brixen 740 Kubikmeter Luft durch einen Filter geschickt, der den mit Radioaktivität beladenen Feinstaub zurückhält. Um den Radioaktivitätsgehalt des Filters genau bestimmen zu können benötigt man eine weitere Messzeit von 24 Stunden.

Die genauen Ergebnisse der Analyse können im Internet unter www.provinz.bz.it/umweltagentur/service/aktuelles.asp unter der Rubrik „Erdbeben in Japan: Reaktorunfall“ eingesehen werden. Dort gibt es zudem weitere aktuelle Messergebnisse.

In der Luftprobe von Brixen wurde laut Minach ein Jod-131-Gehalt von 0,09 mBq/m3 (Millibecquerel pro Kubikmeter) gemessen.  Unter Berücksichtigung der Flüchtigkeit des Iod-131 kann nach Ansicht des Umweltagenturdirektors der eigentliche Messwert aber circa fünf bis zehn Mal höher ausfallen, also hin bis hin zu einem Wert von 1 mBq/m3.

Nach dem Reaktorunfall in Tschernobyl 1986 wurden zum Vergleich in Norditalien Radioaktivitätswerte von 1 bis 10 Bq von Iod 131. Derzeit seien die Radioaktivitätswerte in Südtirol und Norditalien also 1000 bis 10.000 Mal niedriger als 1986, so Minach. „Es handelt sich im Grunde nur um Spuren von Radioaktivität, die kaum nachweisbar sind und auf die Gesundheit keine Auswirkungen haben; der Landesumweltagentur zeigen sie hingegen an, dass die Überwachungssysteme des Labors für physikalische Chemie ausgezeichnet funktionieren“, sagt Minach.

Die Landesumweltagentur behält die Situation in Südtirol in Bezug auf die Radioaktivität weiterhin im Auge. Heute laufen die Auswertungen der am vergangenen Wochenende gesammelten Filter und morgen sowie in den nächsten Tagen werden dazu weitere Ergebnisse bekannt gegeben. Die in Südtirol gemessenen Radioaktivitätswerte stimmen mit den Messwerten anderer Messstationen in Norditalien gut überein, heißt es aus der Landesumweltagentur, die die Messergebnisse auf der Webseite täglich auf den neusten Stand bringt. Bisher wurden kein Cäsium-137 oder andere künstliche radioaktive Stoffe nachgewiesen, wie sie von Atomwerken ausgestoßen werden.

Die aktuellen Messwerte, stündlich aktualisiert, der Gamma Ortsdosisleistung von sämtlichen Stationen, also in Latsch, Sterzing, Bruneck, Kurtinig, Bozen und Ritten und die Monatsverläufe der täglichen Maximalwerte können im Internet unter www.provinz.bz.it/umweltagentur/strahlungen/radioaktivitaet.asp abgerufen werden.

SAN