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Bienen und Pollen: Zwei neue Kalender vorgestellt
LPA - Bienen-Trachtkalender und Pollen-Monatskalender: Diese beiden Neuheiten wurden heute (16. März) im Biologischen Landeslabor in Leifers von Landwirtschaftslandesrat Hans Berger und Umweltlandesrat Michl Laimer gemeinsam vorgestellt. Mit dem Frühling beginnt nämlich wieder der Pollenflug und auch die Honigbienen haben Hochsaison.
"Des einen Freud', des anderen Leid", so beschrieb Landesrat Hans Berger den gemeinsamen Nenner der Pressekonferenz: "Während sich der Pollenflug auf die Allergiker negativ auswirkt, ist der Pollen für die Bienen und damit für die Imker lebenswichtig."
Der Landwirtschaftslandesrat stellte mit dem Obmann des Südtiroler Imkerbundes Engelbert Pohl den neuen Südtiroler Bienen-Trachtkalender vor, der auf Initiative des Landesamts für Viehzucht ausgearbeitet wurde. Rund 1500 Arbeitsstunden sind in den letzten drei Jahren in das aufwendige Projekt geflossen. "Die Biene spielt eine wichtige Rolle im natürlichen Kreislauf, sie ernährt sich von Nektar und Blütenpollen und trägt beim Transport der Pollen auch zur Bestäubung der Pflanzen bei. Unter Tracht versteht man dabei die Menge an Nahrung, die die Biene einbringt, aber selbst nicht verbraucht", erklärte Landesrat Berger. "Im Trachtkalender sind all jene Pflanzen und ihre Blütezeiten zu finden, die hinsichtlich Nektar-, Honigtau- und Pollentracht in Südtirol relevant sind. Zudem umfasst der Kalender auch zahlreiches Kartenmaterial über potentielle Trachtgebiete in Südtirol. Damit gibt er den Imkern wichtige Hinweise auf den Ort, den Zeitpunkt und die Art der Bienen-Trachtquellen in Südtirol." So könne die Bienenwanderung rationeller gestaltet und vorhandene Trachtgebiete besser genutzt werden.
"In Südtirol gibt es rund 36.000 Bienenvölker und circa 3000 Imker", berichtete Imkerbund-Obmann Engelbert Pohl. "Da sich Honigbienen in der Regel nur einige Kilometer vom Bienenvolk entfernen, kann der Imker durch eine gezielte Bienenwanderung optimale Lebens- und Arbeitsbedingungen schaffen. Denn gute Trachten während der Vegetationszeit sind letztlich die Voraussetzung für die Entstehung von Honig. Vor allem Jungimker, denen die nötige Erfahrung und das Wissen in der Nutzung vorhandener Trachtquellen fehlt, werden von diesem Sammelwerk profitieren." Aber auch erfahrenen Imkern und interessierten Wanderern biete der Trachtkalender eine interessante Nachschlagequelle. Die Autoren des Südtiroler Bienen-Trachtkalenders sind Mirko Pfattner und Martin Eschgfäller. Der Kalender ist im Landesamt für Viehzucht sowie beim Südtiroler Imkerbund erhältlich.
Ebenfalls ein Kalender ausgearbeitet wurde vom Biologischen Labor der Landesumweltagentur, das bei der heutigen Pressekonferenz als Gastgeber fungierte. Es handelt sich um den neuen Monatskalender zum Thema "Pollenflug und Allergie auslösende Pflanzen". "Information ist ein erster Schritt zur Prävention und genau dort setzt die Umweltagentur an, die sich in den 15 Jahren ihres Bestehens zu einem wichtigen Dienstleistungsbetrieb entwickelt hat", unterstrich Landesrat Michl Laimer. Der Pollen-Monatskalender ist eine wichtige Ergänzung zum bestehenden Polleninformationsdienst mit den wöchentlichen Pollenflugberichten, die im Bürgernetz auf www.provinz.bz.it/pollen und auf den Teletextseiten von Rai 3 zu finden sind. Wie Pollenexpertin Edith Bucher vom Biologischen Landeslabor erläuterte, werden alljährlich im Frühjahr von windblütigen Bäumen und Sträuchern große Mengen an Pollen ausgeschüttet. Das Wissen über Pollenflug und Allergie auslösende Pflanzen sei ein erster Schritt zur Vorbeugung von Pollenallergien. "Durch Vermeiden des Kontaktes mit den Pollenallergenen können einerseits Kosten für Medikamente und Behandlungen eingespart werden, anderseits kann der Pollenallergiker selbst aktiv zu seinem Wohlbefinden beitragen, indem er auf Gebiete mit geringeren Pollenmengen in höheren Lagen ausweicht und die Wochenenden und den Urlaub entsprechend plant", so Bucher.
Der Kalender, der den Zeitraum März 2011 bis März 2012 umfasst, wurde bereits Anfang des Monats an Haus- und Kinderärzte, Apotheken und an die Dienste für Hygiene und öffentliche Gesundheit, an die Pneumologischen Dienste und an die Gesundheitsbezirke verschickt. Um die im Kalender zusammengefassten Informationen einem möglichst breitem Publikum zugänglich zu machen, will man den Monatskalender demnächst auch auf den Webseiten des Polleninformationsdienstes als pdf-Datei zum Herunterladen anbieten.
"Die Umweltagentur ist aber auch über die Grenzen Südtirols hinaus in Sachen Polleninformationsdienst aktiv", erklärte Luigi Minach, Direktor der Landesagentur für Umwelt. Das Biologische Labor ist wesentlich an der Koordinierung des nationalen Netzes der Pollenflugerhebung beteiligt und betreut deren Webseiten unter www.pollnet.it. Zudem gibt es eine wirksame Zusammenarbeit mit dem europäischen Netz der Pollenflugerhebung www.polleninfo.org. "Die Pollenflugerhebung ist schon lange nicht mehr nur von wissenschaftlichem Interesse, sondern stellt eine wichtige Dienstleistung dar", so Minach.
mpi
Neue Dienstleistungen zur Pollenüberwachung
Edith Bucher über die Dienstleistungen des Biologischen Landeslabors
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Landesrat Berger über die Wichtigkeit des Bienen-Trachtkalenders
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Landesrat Laimer zur Bedeutung des neuen Pollenkalenders
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