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LR Laimer zu italienischen Atom-Plänen: "Rückwärts gewandt und gefährlich"

Dass die italienische Regierung auch nach den Ereignissen in Japan weiter am Wiedereinstieg in die Atomkraft festhält, stößt Energie- und Umweltlandesrat Michl Laimer sauer auf. "Während in anderen Ländern wegen Japan über einen Ausstieg nachgedacht wird, geht Italien den umgekehrten Weg", so Laimer: "Einen meiner Meinung rückwärts gewandten und noch dazu höchst gefährlichen Weg."

Energie aus Kernkraft zu gewinnen sei, so Laimer, in jedem Fall der falsche Weg, sofern es Alternativen gebe. "Es ist nicht nur so, dass das notwendige Uran in absehbarer Zeit zur Neige gehen wird, sondern man schafft auch enorme Abhängigkeiten: vom Import des Materials bis zu dessen überaus schwieriger Entsorgung", erklärt der Landesrat. Für Italien ziehe zudem das Argument nicht, keine Alternative zur Kernkraft zu haben: "Italien hat beste Voraussetzungen, erneuerbare Quellen zu nutzen: Sonne, Wind, Geothermie - kaum ein Land ist dafür besser geeignet, nur muss man den Mut haben, diese auch zu fördern", so Laimer, der gestern die Landesregierung mit dem Thema Atomkraft befasst hat. Sie hat sich gegen die Kernkraft ausgesprochen und für eine Energie aus erneuerbaren Quellen.

Was dem Landesrat in der Diskussion in Italien zudem zu kurz kommt, ist die Tatsache, dass das Gefährdungspotential durchaus mit jenem in Japan zu vergleichen sei. Schließlich handle es sich auch hier um ein überaus erdbebengefährdetes Gebiet. "Wir müssen nicht weit zurückschauen, um auf verheerende Erdbeben zu stoßen: in Friaul, in Kampanien oder zuletzt - und uns allen noch lebhaft in Erinnerung - in den Abruzzen", so Laimer.

Die Landesregierung hat deshalb gestern auf Antrag Laimers noch einmal bekräftigt, weiter an der Nutzung erneuerbarer, sauberer und ungefährlicher Energiequellen festzuhalten. "Wir wollen gerade in diesem Bereich auf Zukunftstechniken setzen, um eine nachhaltige und sichere Energieversorgung zu gewährleisten", so der Landesrat, der in diesem Zusammenhang auch auf in Südtirol bereits Geschafftes verweist: auf die europaweit größte Sonnenkollektoren-Fläche pro Einwohner, auf die verantwortliche Nutzung der Wasserkraft, auf ein engmaschiges Biomasse-Netz und nicht zuletzt auf die Förderung der Geothermie als besonders interessante Möglichkeit der Energie- und Wärmegewinnung. 

chr