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Naturdenkmal Ultner Urlärchen: Mehr Informationen und neuer Zugang
LPA - Wer die Ultner Urlärchen bei St. Gertraud sehen will, braucht nicht mehr durch steiles und steiniges Gelände steigen. Ein bequemer Wiesenweg führt nun zu dem eindrucksvollen Naturdenkmal. Dieser neue Zugang ist Teil eines Aufwertungs- und Informationsprojektes. Von dem Besuch bei den Urlärchen - die als älteste Nadelbäume Europas gelten - kann man von nun an dank einer dreisprachigen Informations- und Schautafel auch viel Wissenswertes mit auf den Nachhauseweg nehmen.
Ein Besuch bei den eindrucksvollsten Baumdenkmälern Südtirols, den Ultener Urlärchen bei St. Gertraud, ist von nun an informativer und bequemer. Das Landesamt für Landschaftsökologie hat bei dem Naturdenkmal eine Schautafel mit umfassenden Informationen angebracht und verschiedene Maßnahmen zur Aufwertung und Besucherlenkung gesetzt.Die von Amtsdirektor Martin Schweiggl konzipierte Schautafel stellt in Deutsch, Italienisch und Englisch die drei uralten Nadelbäume vor. Sie informiert über die naturkundlichen und kulturgeschichtlichen Besonderheiten der Lärchen. Wichtige historische Ereignisse der letzten zwei Jahrtausende, die in den Jahresringen eines Lärchenholzes nachgewiesen werden können, veranschaulichen eindrucksvoll, was die drei Urlärchen schon alles „erlebt“ haben.
Ein bequemer Wiesenweg ersetzt nunmehr den steilen steinigen Zugang. Eine Sitzgruppe und ein Brunnen aus Lärchenholz laden zum Verweilen ein. Der trittempfindliche Wurzelbereich der Urlärchen wurde mit ortstypischen Ultner Holzzäunen abgegrenzt. Mehrere Fichtenbäume, die den Urlärchen Licht und Wuchsraum streitig machten und den Anblick verdeckten, wurden entfernt. Die Arbeiten vor Ort wurden von Luis Thaler von der Forststation Ulten koordiniert.
Info Urlärchen
Die drei Urlärchen stehen auf 1430 Metern Meereshöhe bei St. Gertraud/Ulten am Rande eines Bannwaldes, der die Außerlahnhöfe vor Lawinen schützt. Mit „Lahn“ bezeichnen die Ultner eine Lawine. Sie sind die letzten Zeugen der ersten menschlichen Besiedlung, als das hintere Ultental noch das Reich der Bären, Wölfe und Luchse war.
Bei einer 1930 umgestürzten Lärche wurden über 2000 Jahresringe gezählt. Die drei Überlebenden – vom Sturm und Wetter vielfach gezeichnet – gelten als die ältesten Nadelbäume Europas.
Der ganze Wipfel der mit 36,5 Meter höchsten Lärche (Stammumfang 7 m) ist infolge Blitzeinschlag ausgedorrt. Auch der mit 8,34 Meter Umfang dickste Baum mit der auffälligen knollenförmigen Wucherung (Höhe 34,5 m) hat den Wipfel eingebüßt. Die Lärche der großen Stammhöhle ist hingegen schon vor Generationen in sechs Metern Höhe geborsten. Ein Nebenast hat daraufhin die Wipfelrolle übernommen. Obwohl nur mehr in einem schmalen Strang Leben pulsiert, treibt auch dieser Baumtorso jedes Jahr frisches Grün und hat schon wieder 22,5 Meter Höhe erreicht.
Die Urlärchen, die schon an die 70 Generationen, das römische Weltimperium und das tausendjährige deutsche Kaiserreich kommen und gehen sahen, sind ein augenscheinliches Symbol des zähen Überlebenswillens der Natur!
jw