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Entscheidungen des UVP-Beirates und der UVP- Amtsdirektoren

LPA - Am vergangenen Mittwoch hat sich der UVP-Beirat zu einer Sitzung getroffen in der mehrere Projekte auf ihre Umweltverträglichkeit begutachtet worden sind. Grünes Licht gab der UVP-Beirat u.a. für die Erweiterung des Golfplatzes in St. Leonhard in Passeier. Am Nachmittag kamen die Direktoren sieben verschiedener Landesämter zur sogenannten UVP-Amtsdirektorenkonferenz zusammen, um zehn weitere kleinere Projekte in Bezug auf Umweltverträglichkeit zu begutachten.

Der UVP-Beirat hat die Aufgabe über größere Projekte zu entscheiden, die aufgrund ihrer Art, ihrer Größe oder ihres Standortes mit erheblichen Auswirkungen für die Umwelt verbunden wären, wie z.B. Projekte zum Bau von Schipisten für die viel Wald abgeholzt werden muss, Projekte zum Bau von Elektrizitätswerken mit mehr als drei Megawatt etc. Der UVP-Beirat tritt immer dann zu einer Sitzung zusammen, wenn mehrere Projekte begutachtet werden müssen.

Die UVP-Amtsdirektorenkonferenz, die vom Direktor der Landesumweltagentur einberufen wird, findet einmal pro Woche statt. Die für die Umweltverträglichkeitsprüfung zuständigen Amtsdirektoren geben ihr Gutachten für kleinere Projekte ab, die mit nicht so weitreichenden Folgen für die Umwelt verbunden sind so z. B. Projekte zum Bau von kleinen Elektrizitätswerken für einzelne Höfe etc.

"Die Projekte, die von den 116 Gemeinden Südtirols zur Umweltverträglichkeitsprüfung eingereicht werden, durchlaufen das Gutachtenverfahren des UVP-Beirates oder UVP-Amtsdirektoren. Das Landesgesetz Nr. 7 von 1998 schreibt die entsprechenden Kriterien vor. Unterm Strich werden die meisten Projekte, also 300 bis 500 im Jahr, von den UVP-Amtsdirektoren begutachtet. Sie werden dem sogenannten Sammelgenehmigungsverfahren unterzogen, das andere Landesämter miteinbezieht. Circa fünf bis 14 Projekte pro Jahr hingegen werden vom UVP-Beirat analysiert. Eine weitere große Anzahl von Projekten, die von den Gemeiden, eingereicht werden, welche aber das Sammelgenehmigungsverfahren nicht durchlaufen müssen, werden an die zuständigen Landesämter weitergeleitet", erklärt Luca Micheli vom Landesamt für Umweltverträglichkeitsprüfung.

In der Sitzung vom vergangenen Mittwoch hat der UVP-Beirat seine Zustimmung für mehrere Projekte gegeben:

Gute Nachrichten gibt es unter anderem für alle Golffreunde. Der Golfplatz in St. Leonhard in Passeier kann von neun auf 18 Loch erweitert werden. Der UVP-Beirat hat das entsprechende Projekt genehmigt. Der gesamte Golfplatz wird ausgebaut eine Fläche von 56 Hektar einnehmen. Auf einer Fläche 1,3 Hektar müssen dafür die Bäume weichen. Der Golfplatz verfügt dann über ein 10,6 Hektar großes "Fairway", eine gepflegte, kurz gemähte Spielbahn zwischen Abschlag und Grün. Erdbewegungen in der Größenordnung von 160.000 Kubikmeter sind für die Vergrößerung des Golfplatzes notwendig. Es werden einige Zyklopenmauern errichtet. Die Flächen des ehemaligen Recyclinghofes, der verlegt wurde, werden saniert und für den Golfplatz verwendet. Auch die Bewässerung wird neu geregelt. "Einige sehr schöne Teiche werden angelegt. Außerdem wird ein Bewirtschaftungskonzept erarbeitet. Die Bauarbeiten werden im Beisein eines Fachmannes ausgeführt werden", erklärt Walter Huber, der Direktor der Landesagentur für Umwelt- und Arbeitsschutz. Als Kaution wurden vom UVP-Beirat 100.000 Euro festgelegt.

Die Skipiste "Piz des Plaies" in den Gemeinden Enneberg und St. Martin in Thurn soll um fünf Hektar erweitert werden. Die Piste wird mit der Variante "Piz de Plaies/Erta " 784 Meter lang und 65 Meter breit werden. 0,27 Hektar Wald sollen für Piste abgeholzt werden. Zwei unterirdische Speicher mit jeweils 5000 Kubikmeter sind geplant. Für die bestehende Beschneiungsanlage, die ebenfalls erweitert werden soll, werden zwei fixe Ableitungen gebaut. Eine Ableitung führt fünf Liter pro Sekunde und die andere vier Liter pro Sekunde. Als Kaution werden 50.000 Euro verlangt.

Dem Ansuchen für die Eintragung einer Beschneiungsanlage im Skigebiet Schwemmalm in den Bauleitplan der Gemeinde Ulten hat der UVP-Beirat ebenfalls zugestimmt. Dafür soll auch eine neue Wasserleitung gebaut werden.

Die für die Umweltverträglichkeitsprüfung zuständigen Amtsdirektoren haben in ihrer Konferenz die Einrichtung von zwei Fischteichen am "Erlbach-"Kolberbach" in Winnebach in der Gemeinde Innichen befürwortet. Einer der Teiche wird eine Fläche von 576 Quadratmeter haben, der andere wird mit 851 Quadratmetern etwas größer. Die Gewässer sind öffentlich. Mit dem Landesamt für Jagd und Fischerei muss noch abgesprochen werden, wie hoch der Fischbestand sein wird.

Abgelehnt haben die Amtsdirektoren das Projekt zur Wasserfassung im Emmersbach für die Schneeerzeugung im Schigebiet Rittnerhorn in der Gemeinde Ritten. Dafür war ein größerer Speicher im Ausmaß von 500 Kubikmeter geplant. Die Amtsdirektoren begründeten ihre Entscheidung damit, dass das Einzugsgebiet nur sehr klein sei. Im Winter gäbe es zu wenig Wasser für die Beschneiung.

Gutgeheißen haben die UVP-Amtsdirektoren hingegen das Projekt für die Verbindungspiste "Mont de Seura – Tramans" in den Gemeinden Wolkenstein und St. Christina. Die Verbindungspiste soll 1050 Meter lang und 30 Meter breit werden. Insgesamt nimmt sie dann eine Fläche von 2, 3 Hektar ein. Um über den Bach zu gelangen, ist der Bau einer sechs Meter langen Brücke notwendig, gegen die von den Amtsdirektoren keine Einwände kamen. Die festgelegte Kaution beträgt 20.000 Euro. Der bereits bestehende Weg muss erhalten bleiben.

Positiv begutachtet haben die UVP-Amtsdirektoren auch das Projekt zur Sanierung der Trink- und Löschwasserversorgungsanlage in der Gemeinde Sterzing. Die Sanierung betrifft sechs Quellen. Von diesen Quellen werden vier neu gefasst. Außerdem werden fünf neue Schächte gebaut. 315 Meter lange Polyethylenleitungen sollen gebaut werden.

SAN