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Feinstaub und Rauch: Bürger sollen Regeln beim Heizen beachten

LPA - An den Südtiroler Luftmessstationen gab es heuer bereits bis zu sieben Überschreitungstage beim Feinstaub. Auch der Grenzwert für Benzapyren wurde um das zwei- oder dreifache überschritten. „Durch schlechte Holzfeuerung haben wir Probleme mit der Luftreinhaltung“, sagt Umweltagenturdirektor Luigi Minach. Die Landesumweltagentur, der Gemeindenverband und die Berufsvereinigung der Kaminkehrer rufen die Bürger auf, beim Heizen einige wichtige Regeln einzuhalten.

In Sachen Feinstaub wurden in Südtirol laut Minach bereits im Jänner ein Fünftel der von der EU erlaubten 35 Über­schreitungstage pro Jahr verzeichnet. Hinzu kommt, dass vor allem in den ländlichen Gebieten der Grenzwert für Benzapyren, um das zwei- oder dreifache überschritten wurde. „Benzapyren ist für die Entstehung von Lungenkrebs bei Tabakrauchern verantwortlich. So wie beim Tabak entsteht es in Spuren auch bei der Verbren­nung von Holz in unseren Öfen, insbesondere aber bei der unsachgemäßen Holzverbrennung“, erklärt Minach. „Feinstaub und Benz-a-pyren sind Indikatoren da­für, dass wir in Südtirol, wie im restlichen Europa auch, im Winter durch die schlechte Holz­feuerung Probleme mit der Luftreinhaltung haben“, unterstreicht der Umweltagenturdirektor.

Besonders in den vergangenen Wochen, mit den ausgeprägten Hochdruckwetterlagen, fiel in Südtirol auf, wie viele Dörfer vor allem in den Vormittagsstunden von mehr oder weniger dichten Rauch­schwaden eingehüllt wurden. Erst wenn die Sonne den Talboden aufwärmte und die Luftzir­kulation im Tal in Gang kam, löste sich das Phänomen auf.

„Ganz lässt sich die Rauchentwicklung nicht vermeiden, aber durch Einhaltung einfacher Re­geln und Vorkehrungen und durch ein bisschen mehr Aufmerksam­keit lässt sich das Prob­lem entscheidend mindern“, sagt Umweltagenturdirektor Minach.

Die Kaminkehrer stellen immer häufiger fest, dass die illegale Müllentsorgung durch die Feuer­stellen rückläufig ist. Also zeigt die verstärkte Aufklärung der vergangenen Jahre Wirkung. Nicht desto trotz können auch durch Fehlbedienungen und unsachgemäßes Verhalten Umwelt­be­lastungen und auch Schäden am Ofen selbst entstehen.

Durch Reklamationen seitens der Bürger, wurde bei verschiedenen Lokalaugenscheinen öfters festgestellt, dass altes morsches Holz, oder so genannte „Kentel“ (zusammen gebündeltes Kleinholz) verwendet wurden, die zu starken Rauchent­wicklungen geführt haben.

Die häufigsten Ursachen für Rauchentwicklung sind laut Minach: Falsch ausgelegte Heizanlagen, Billigprodukte, schlecht ge­wartete Anlagen und zu viel eingelegtes Holz beim Anfeuern. Aber auch eine unzureichende Verbren­nungsluftzufuhr trage das ihre bei, so der Umweltagenturdirektor. „Speziell eine ausreichende Verbrennungsluft muss im­mer gewährleistet sein“, betont Minach. Vor allem bei den energetischen Sanierungen sei dies zu beachten und sollte vom Bauherrn unbedingt be­reits im Vorfeld abgeklärt und besonders berücksichtigt werden, rät der Umweltagenturdirektor.

Um richtig zu heizen sollten nach Auffassung der Landesumweltagentur nur schadstoffarme Feuerstätten mit hohem Wirkungsgrad gekauft werden. Die Bürger sollten die vom Hersteller/Hafner mitgelieferte Bedienungsanleitung genauestens befolgen und sich vom installierenden Betrieb eine fachgerechte und funktionstüchtige Anlage mit Verbrennungsluft garan­tieren lassen. Außerdem sollten sie trockenes, unbehandeltes Holz mit angemessener Größe befeuern und für die Verbrennung ausreichende Luftzufuhr vorsehen.

Zur Beratung stehen die Kaminkehrer gern zur Seite. In Absprache mit Landesumweltagentur und dem Gemeindenverband können aber auch die Gemeindeverwaltungen direkt am Ort des Geschehens schnell eingreifen und versuchen die „ Stinker“ zu einem umweltfreundlichern Verhalten zu überreden.

„Luft atmen wir alle und durch das Befolgen einfacher Regeln können wir alle auf ein­fache Weise zur Verbesserung der Luftqualität beitragen“, unterstreicht Umweltagenturdirektor Minach.

SAN