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Dächer mit Asbest: Lokalaugenscheine starten
LPA - Etwa 1100 Dächer aus Asbestzement gibt es derzeit laut Schätzungen der Landesumweltagentur in Südtirol. In den kommenden Wochen gehen Mitarbeiter der Landesumweltagentur und des Diensts für Hygiene und öffentliche Gesundheit des Sanitätsbetriebs daran, diese Dächer genauer zu inspizieren. Dabei wird erhoben, in welchem Zustand die Dächer sind, und wie gefährlich das darin enthaltene Asbestzement für die Bürger ist.
Durch Flugaufnahmen wurden im vergangenen Jahr alle Dächer aus Asbestzement in Südtirol erfasst. Die im März 2010 abgeschlossene Erhebung zeigte, dass es in Südtirol rund 1100 Dächer auf Privathäusern gibt, die aus Materialien bestehen, die Asbest enthalten. Diese Dächer stammen allesamt aus den Jahren vor 1994, als die Nutzung solcher Materialien in Italien noch erlaubt war.
Um die Dächer einer objektiven Überprüfung zu unterziehen, haben die Landesumweltagentur, der Diensts für Hygiene und öffentliche Gesundheit des Sanitätsbetriebs in Zusammenarbeit mit dem Gemeindenverband eigene Bewertungskriterien ausgearbeitet. In den kommenden Wochen werden Mitarbeiter dieser Einrichtungen die Besitzer der Häuser mit Asbest-Dächern kontaktieren und sie sachlich und ausführlich über die Risiken von Asbest informieren. Die betroffenen Dächer werden genauer unter die Lupe genommen. „Wir setzen hier auf die Mitarbeit der Bürger, den schließlich geht es um ihre Gesundheit“, sagt der Direktor der Landesumweltagentur Luigi Minach. Je schneller ein Dach mit Asbest ausgetauscht werde, desto besser, unterstreicht Minach. „Wenn man länger zuwartet, erhöht sich nicht nur das Gesundheitsrisiko, sondern auch die Entsorgungskosten steigen um ein Vielfaches“, betont der Umweltagenturdirektor.
Wie im entsprechenden Staatsgesetz und den darauf folgenden Dekreten vorgesehen, müssen Objekte mit Asbest, wenn das Material alt und brüchig ist, entweder entfernt oder versiegelt werden. Gesundheitsschädlich ist vor allem das Einatmen von Asbestfasern, die durch Abrieb oder Verwitterung freigesetzt werden. Bereits niedrige Konzentrationen von Asbeststaub können die Entstehung von Lungenkrankheiten wie beispielsweise Asbestose oder Lungenkrebs fördern.
SAN