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Alpiner Schutzwaldpreis 2010: Südtiroler siegt in der Kategorie "Erfolgsprojekte"

LPA - Heute, 21. Jänner, wurde in Chur in Graubünden der Alpine Schutzwaldpreis 2010 für herausragende Leistungen zur Erhaltung und Verbesserung des Schutzwaldes im Alpenraum verliehen. Unter den Siegern der fünf Kategorien findet sich auch ein Südtiroler: Richard Kofler vom Vorderkaserhof in Schnals/Pfossental.

Der Gewinner der Kategorie "Erfolgsprojekte" stammt aus Südtirol

Ein funktionierender Schutzwald ist für die alpinen Lebensräume die beste und natürliche Versicherung vor Naturgefahren. Aus diesem Grund wurde 2007 der Alpine Schutzwaldpreis von der Arbeitsgemeinschaft Alpenländischer Forstvereine ins Leben gerufen. "Der Alpine Schutzwaldpreis ist wichtig, um die Öffentlichkeit für Initiativen zur Stärkung des Schutzwaldes zu sensibilisieren", betont Landeshauptmann Luis Durnwalder. "Immerhin sind in Südtirol 58 Prozent der Waldfläche - rund 195.000 Hektar - als Wald mit direkter Schutzfunktion einzustufen."

Die Preisverleihung fand dieses Jahr im Auditorium Graubündner Kantonalbank in Chur statt. Nach einer multimedialen Präsentation der zwölf Projekte, die von einer hochkarätigen Fachjury aus zahlreichen Schutzwaldprojekten aus Vorarlberg, Tirol, Kärnten, Südtirol, Bayern, Liechtenstein und Graubünden nominiert worden waren, wurde mit Spannung die Bekanntgabe der Sieger in den fünf Kategorien Erfolgsprojekte, Innovationen und Schutzwaldpartnerschaftn, Öffentlichkeitsarbeit, Schulprojekte und Anerkennungspreis erwartet.

Während Südtirol in den vergangenen Jahren vor allem im Bereich Schulprojekte punkten konnte, stammt diesmal der Sieger der Kategorie "Erfolgsprojekte" aus Südtirol: Landwirt Richard Kofler mit dem Projekt "Freiwillige Schutzwaldsanierung der Wälder des Vorderkaserhofes in Schnals/Pfossental". Trotz schwieriger Standortbedingungen ist es dem engagierten Waldbesitzer gelungen, seit der Hofübernahme im Jahr 1983 die Wiederaufforstung der Wälder seines Vorderkaserhofes erfolgreich voranzutreiben.

Für Paul Profanter, Direktor der Landesabteilung Forstwirtschaft, ist das private Engagement des Südtiroler Preisträgers vorbildhaft. "Die Politik kann zwar Rahmenbedingungen für die Erhaltung des Schutzwaldes setzen, aber die erfolgreiche regionale Umsetzung liegt allein bei den Menschen vor Ort. In einem Berggebiet wie Südtirol ist die Aufrechterhaltung der Schutzfunktion unserer Wälder Grundvoraussetzung für alles menschliche Tun."

In der Kategorie "Innovationen und Schutzwaldpartnerschaften" siegte die Waldgenossenschaft Iseltal aus Tirol mit dem Projekt "Gemeinsam sind wir stärker", in der Kategorie "Öffentlichkeitsarbeit" hatte die Vorarlberger Gemeinde Blons mit dem Projekt "Erweiterung der Lawinenwege und des Lawinendokumentationszentrums in Blons" die Nase vorn. Der Sieg in der Kategorie "Schulprojekte" ging dieses Jahr an die Gemeinde Val Müstair in Graubünden mit dem Projekt "Schule im Biosfera-Wald", während Christiane Streckfuß aus Bayern für ihren Film "Kahle Alpen - ist der Bergwald noch zu retten?" mit dem Anerkennungspreis ausgezeichnet wurde.

Die Arbeitsgemeinschaft Alpenländische Forstvereine wurde 1981 in Brixen ins Leben gerufen. Mitglieder sind der Bayerische, Bündner, Südtiroler, Tiroler, Kärtner, Liechtensteinische und St. Gallener Forstverein sowie der Vorarlberger Waldverein. Durch gemeinsame Projekte und den Austausch von Erfahrungen soll die Zukunft des Bergwaldes als naturnaher Lebensraum der Alpen gesichert werden.

mpi