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Seltene, fleischfressende Pflanze vor dem Aussterben bewahrt
"Utricularia stygia" nennt sich die seltene fleischfressende Pflanze, der sich die Gärten von Schloss Trauttmansdorff im besonderen Maße angenommen haben. Eine am Versuchszentrum Laimburg angelegte ex-situ Kultur soll ein mögliches Aussterben der Wasserpflanze verhindern und eine Wiederansiedlung möglich machen.
Die Pflanzenart Utricularia stygia wird umgangssprachlich auch Dunkler Wasserschlauch genannt. In Italien kommt diese Wasserpflanze sehr selten vor, nur drei Standorte sind dokumentiert: der Große Montiggler See, der Kalterer See sowie eine Population in der Provinz Belluno. Im Sommer 2010 war die Utricularia stygia Population im Biotop am Kalterer See nicht mehr auffindbar. Aufgezeigt hatten dies die Wissenschaftler Mario Beretta von der Universität in Mailand und Filippo Tassara aus Genua, die die seltene Pflanze schon seit dem Jahr 2000 erforschen und dokumentieren. Das Verschwinden hänge, so die Meinung der Experten, mit dem Absinken des Wasserspiegels in den Sommermonaten zusammen.
Um Möglichkeiten der Bestandserhaltung bzw. Wiederansiedelung zu besprechen, trafen sich daher vor kurzem Vertreter der Gärten von Schloss Trauttmansdorff – Direktor Klaus Platter, Kuratorin Karin Kompatscher und der technischer Leiter Klaus Messmer – mit den beiden Wissenschaftlern, mit Maria Luise Kiem von der Landesabteilung Natur und Landschaft und dem Umweltreferent von Kaltern Robert Sinn.
Als Hauptmaßnahme wird am Versuchszentrum Laimburg eine ex-situ Kultur, das heißt eine Kultur außerhalb des natürlichen Lebensraumes angelegt. Die Wasserpflanze vermehrt sich dort vegetativ weiter und kann anschließend wieder angesiedelt werden. Direktor Platter nahm dazu dabei einige Exemplare der fleischfressenden Pflanze entgegen, die die Wissenschaftler bereits vor Jahren zu Forschungszwecken entnommen und vermehrt hatten. Wiederangesiedelt werde könnte die von der Laimburg ex-situ erhaltene Population dann wieder in einigen Tümpeln unterschiedlicher Wassertiefe im Biotop Kaltern, so Maria Luise Kiem von der Landesabteilung Natur und Landschaft.
Die Gärten von Schloss Trauttmansdorff kultivieren seit dem Sommer 2009 erfolgreich die Utricularia stygia vom Montiggler See. Da diese jedoch ein anderes genetisches Material als jene vom Kalterer See hat, wird letztere am Versuchszentrum Laimburg vermehrt, um eine Vermischung der Arten zu vermeiden.
mpi