Umwelt | 17.11.2010 | 16:57

LR Laimer bei Tourismusarchitektur-Tagung: "Behutsamkeit und Authentizität"

LPA - Tourismusarchitektur steht im Mittelpunkt der Tagung der Landesabteilung für Natur und Landschaft, die heute (17. November) noch bis 21.00 Uhr auf Schloss Maretsch in Bozen stattfindet. "Weil touristische Bauten", betonte der zuständige Landesrat für Raumordnung, Umwelt und Energie Michl Laimer, "oft an landschaftlich reizvollen Orten entstehen, ist dabei besondere planerische und gestalterische Behutsamkeit erforderlich."

"Das Zugpferd für den Tourismus in unserem Land ist die einzigartige Natur- und Kulturlandschaft Südtirols, und wir müssen deshalb alles daransetzen, diese langfristig zu bewahren", unterstrich Landesrat Laimer bei der Eröffnung der Veranstaltung, zu der sich rund 250 Interessierte im Schloss Maretsch einfanden.

Sechs namhafte Experten aus dem In- und Ausland beleuchten im Laufe der Tagung das Thema Tourismusarchitektur aus verschiedenen Blickwinkeln. Durch eine Analyse der Problematik und die Diskussion über gute und innovative Lösungsansätze aus dem In- und Ausland wollen die Veranstalter einen Impuls geben zu mehr Qualität, Authentizität und Nachhaltigkeit im Zusammenspiel von Tourismus, Architektur und Landschaft.

Der Tourismus ist einer der Hauptmotoren unserer Wirtschaft, das zeigt sich auch an der seit Jahren regen Bautätigkeit in diesem Bereich. Gebaut beziehungsweise erweitert wird vor allem an landschaftlich besonders ästhetischen und oft sensiblen Standorten. Zugleich ist die einzigartige Natur- und Kulturlandschaft die Hauptattraktion Südtirols. Landschaftsbild und Landschaftsraum sind in Jahrhunderten gewachsene Güter von allgemeinem Interesse. "Sie dürfen nicht kurzfristigen wirtschaftlichen Interessen ohne nachhaltige Visionen geopfert werden, denn sind sie einmal stark beeinträchtigt oder zerstört, verlieren sie unwiederbringlich ihre Qualität", gab Landesrat Laimer seiner Überzeugung Ausdruck.

Nur landschafts- und ortsgerechte Tourismusbauten und -konzepte könnten somit auf lange Sicht die Ressource Landschaft für die Bevölkerung und die Südtiroler Tourismusbranche nachhaltig sichern, hob Landesrat Laimer hervor. Die Authentizität müsse wieder verstärkt zum Thema werden. Gebäude, die sich hinter Attrappen-Fassaden verstecken und ein Sammelsurium an Baustilen in sich vereinen, hätten nichts mit authentischer lokaler Kultur zu tun. Ein weiterer Grundsatz angesichts des knappen verfügbaren Grundes sei es, Flächen zu sparen. Und schließlich sollte in Zukunft, führte Landesrat Laimer bei der Tagung aus, im Sinne einer energetisch und ökologisch vertretbaren Nachhaltigkeit die KlimaHaus-Bauweise auch im Tourismus zum Standard werden.

Die von der Landesabteilung für Natur und Landschaft organisierte Tagung wird von den Landesabteilungen für Raumordung und für Tourismus, der Südtirol Marketing Gesellschaft SMG, dem Hoteliers- und Gastwirteverband HGV, dem Südtiroler Gemeindenverband und der Kammer und Stiftung der Architekten, Raumplaner, Landschaftsplaner und Denkmalpfleger mitgetragen.

mac