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LR Laimer stellt Emissionskataster mit Ergebnissen zur Luftqualität in Südtirol vor
LPA - Der Verkehr ist Luftverpester Nummer 1 in den Städten, auf dem Land hingegen sind es die Holzheizungen: Dies ist das Fazit der Erhebungen, die in einem Emissionskataster zusammengefasst wurden. Umweltlandesrat Michl Laimer hat diesen heute (14. Oktober) gemeinsam mit den Technikern der Landesumweltagentur - Abteilungsleiter Luigi Minach und Amtsdirektor Georg Pichler - und mit Alvise Bozzo vom TIS vorgestellt.
"Der Emissionskataster zeigt, dass bezogen auf ganz Südtirol nicht der Verkehr, sondern die Heizungen den größten Einfluss auf die Luftqualität haben", fasst Landesrat Michl Laimer die Ergebnisse der Erhebung zusammen. "Von den gesamten im Jahr in Südtirol produzierten Stickstoffoxiden", führt der Landesrat weiter aus, "stammen über 70 Prozent vom Straßenverkehr und lediglich 10 Prozent von den Heizanlagen. Diese Erkenntnis ist wichtig, da noch innerhalb des laufenden Jahres für Überschreitungsgebiete Sanierungspläne ausgearbeitet werden müssen. Eine gewisse Erleichterung erhofft man sich natürlich auch durch neue und bessere Abgasreinigungen bei den Fahrzeugen."
Sämtliche Daten zu den Luftschadstoffen in Südtirol sind im Emissionskataster erfasst, den das Amt für Luft und Lärm in der Landesumweltagentur alle zwei Jahre aktualisiert. So ergibt sich ein Bild der Hauptverursacher von Luftschadstoffen. Erfasst sind die Emissionsmengen aus Industrie, Verkehr, Landwirtschaft und jene, die von den Heizanlagen verursacht werden sowie die Luftschadstoffe aus natürlichen Quellen. Erfasst werden über 20 verschiedene Schadstoffe, wobei zur Beurteilung der Luftqualität sicher Staub (PM10) und Stickstoffoxid (NOx) zu den wichtigsten gehören. Der Emissionskataster ist somit ein wichtiges Instrument zur Beurteilung der Luftqualität. Aufgrund der Daten können auch angemessene Maßnahmen zur Verbesserung der Luftqualität ergriffen werden.
Beim Feinstaub lassen sich aus dem neuen Emissionskataster interessante Erkenntnisse über den Einfluss der Holzheizungen im Vergleich zum Verkehr ablesen. Umweltagenturdirektor Luigi Minach dazu: "Vergleicht man diese beiden Quellen auf Landeslebene, so tragen die Holzheizungen mit 50 Prozent den größten Anteil, der Verkehr hingegen liegt bei knapp 30 Prozent. Dieses Bild hat sich in den letzten Jahren geändert, weil im Bereich des Verkehrs neue Technologien die Emissionen verringert haben."
Bezüglich Holzheizungen wurde in Zusammenarbeit mit dem TIS und den Kaminkehrern eine landesweite Erhebung durchgeführt, die aufzeigt, dass es rund 90.000 kleine Holzfeuerungsanlagen gibt, in denen 220.000 Tonnen Holz verbrannt werden.
Die Emissionen dürften aber nicht nur auf Landesebene, sondern vor allem lokal betrachtet werden, betont Georg Pichler, Amtsdirektor für Luft und Lärm in der Umweltagentur. Für die Luftqualität an sich spielen geografische und meteorologische Merkmale eine entscheidende Rolle, so ist es von entscheidender Rolle, ob in Talkesseln oder in dem Wind besonders ausgesetzten Lagen gemessen wird.
In der Vergangenheit wurden Überschreitungen der Jahresgrenzwerte vor allem in den Städten verzeichnet. In der Stadt ist nach wie vor der Verkehr mit über 50 Prozent der PM10-Emissionen (Feinstaub) ausschlaggebend. Der Anteil der Holzheizungen liegt hier unter 20 Prozent.
Neben vielen anderen Luftschadstoffen gibt der Kataster auch Auskunft über die Emission von weiteren klimarelevanten Gasen (CO2, Methan und Lachgas). Auch hier wird augenscheinlich, dass der Verkehr mit über 40 Prozent den größten Einfluss hat. In den Städten stellt die PM10-Belastung immer noch ein Problem dar, auch wenn in den letzten drei Jahren keine Überschreitung der Jahresgrenzwerte mehr verzeichnet wurde.
mac