Umwelt | 06.09.2010 | 16:27

Dritte Ruheoase am Wasser in Wengen eröffnet

(LPA) Als dritte von neun Ruheoasen an Mineralwasserquellen ist am Samstag jene von Bad Rumestluns in Wengen eröffnet worden. "Mit diesem Projekt wollen wir an die alte Tradition der Bauernbäder in Südtirol erinnern, die Anfang des letzten Jahrhunderts ihre Blütezeit erlebt haben und weit über die Grenzen hinaus bekannt waren", so Landesrat Michl Laimer bei der Eröffnung.

Die Mineralwasserquelle von Bad Rumestluns entspringt fast direkt vor der Haustür des Gasthofs "Al Bagn", in dem vor einigen Jahrzehnten noch das Schwefelwasser der Quelle zur Linderung verschiedenster Leiden angeboten worden war. Trotzdem war die Fassung der Quelle nicht einfach. "Auch an diesem Beispiel ist uns wieder einmal klar geworden, dass Wasser ganz eigene Wege geht, noch dazu, wenn es ein Mineralwasser ist", so Wilfried Rauter, Direktor des Landesamts für Gewässernutzung, der die Fassungsarbeiten des Bautrupps des Landesamts für Wildbach- und Lawinenverbauung Ost besonders lobend hervorhebt. 

Die am Samstag von Landesrat Laimer eröffnete Ruheoase in Bad Rumestluns ist nach dem Tauferer Badl in Tscherms und Überwasser in Ulten die dritte von neun geplanten Oasen. Die Idee, die Mineralwässer von Südtirol allen Interessierten zugänglich zu machen, war 2007 geboren und ein Jahr später gestartet worden. Durch die Erneuerung der Quellfassungen und der Errichtung von Brunnen zur Verkostung des Wassers sollten die Quellen vor dem Verfall gerettet werden.

Bad Rumestluns wurde bereits 1793 erstmals urkundlich erwähnt, das Schwefelwasser der Quelle als Heilmittel gegen Rheuma und Appetitlosigkeit gepriesen. Danach war es jahrhundertelang ein beliebtes Bauernbad der Ladiner. Obwohl das Bad in erster Linie von der örtlichen Bevölkerung besucht wurde, fanden auch ausländische Gäste den Weg nach Bad Rumestluns, darunter mit dem Atomphysiker Max Planck sogar ein Nobelpreisträger.

Die Quelle wird als leicht mineralhaltiges Wasser klassifiziert. Das Wasser enthält Sulfid, Iod und Spuren von Bor, Barium, Brom, Lithium, Molybdän, Rubidium und Gold. Es tritt mit einer Temperatur zwischen 5,6 und 7,5 Grad Celsius an die Oberfläche und weist eine Leitfähigkeit von 575 µS/cm auf.

chr

Bildergalerie

Auf die Gesundheit: (v.l) Pfarrer Jakob Ploner, LR Laimer, Amtsdirektor Rauter und Bürgermeister Franz Complojer

Die dritte von neun Ruheoasen: Bad Rumestluns in Wengen