News & Events

LR Mussner: „Gefahrenmaterial auf Baustelle für Müllofen bis Ende August beseitigt“

LPA - Bis Ende August soll das auf der Baustelle für den Müllofen in Bozen Süd gefundene Gefahrenmaterial beseitigt sein, unterstrich Landesrat Florian Mussner heute, 2. Juli, bei einem Lokalaugenschein auf der Baustelle. „Für die Bürger besteht keine Gefahr“, betonte Mussner. Acht LKWs pro Tag werden ab kommende Woche die insgesamt 8.400 Tonnen Gefahrenmaterial abtransportieren.

LR Mussner auf Baustelle für den neuen Müllofen in Bozen: „Das Gefahrenmaterial wird bis Ende August beseitigt“ (FOTO:LPA/Pertl)

Landesrat Mussner geht davon aus, dass dieser zusätzliche Eingriff auf der Baustelle, rund 4,5 Millionen Euro kostet. „Leider können wir die Verursacher nicht zur Verantwortung ziehen, da es bei der Ablagerung noch kein Gesetz gab, dass solche Ablagerungen verboten hat“, erklärt der Landesrat. Laut Direktor des Landesamts für Abfallwirtschaft Giulio Angelucci stammt das Material wahrscheinlich von den Unternehmen Magnesia, Aluminia und den Stahlwerken und muss in speziellen Anlagen außerhalb des Landes abgelagert werden.

Auf der gesamten Baustellenfläche von 36.000 Quadratmetern kamen im Juni bei den Bauarbeiten in vier bis acht Metern Tiefe auf einer Fläche von 900 Quadratmetern graue, braune und schwarze Ablagerungen von ehemals flüssigem Material zutage. Diese wurden innerhalb von zwei Wochen analysiert und dann stand fest, dass es sich um besonders verseuchtes Abfallmaterial von Industriebetrieben handelte, das verschiedene Verschmutzungsgrade aufwies. Sofort wurden Sicherheitsvorkehrungen getroffen. Die Mitarbeiter bewegten sich nur mehr mit Schutzkleidung und der betroffene Bereich wurde abgedeckt.

Wie Michele Carlini vom Planungsteam erklärte, werden nun pro Tag 210 Tonnen des stark verseuchten Materials abtransportiert, zuerst voraussichtlich nach Pisa zur Aufbereitung und dann nach Deutschland oder die Niederlanden zur Ablagerung in Spezialdeponien. „Innerhalb August sollen die 8.400 Tonnen Gefahrenmaterial beseitigt sein“, betonte Mussner. „Für die Bürger besteht keine Gefahr“, hob der Landesrat nochmals hervor.

Alle Untersuchungen des Areals vor den Bauarbeiten verliefen laut Tiefbauabteilungsdirektor Valentino Pagani nach Vorschrift. „Es war nicht vorhersehbar, dass stark verseuchtes Material auftauchen würde“, sagte Pagani beim Lokalaugenschein auf der Baustelle. In den 70-er Jahren seien in der Zone Millionen Tonnen von Industrieabfällen abgelagert worden, so Pagani.

„Die Bauarbeiten werden auch während des Eingriffs weitergeführt, damit die thermische Restmüllverwertungsanlage innerhalb 2012 fertig zu stellen“, sagte Landesrat Mussner.

Wie im Abfallwirtschaftsplan des Landes vorgesehen, soll der Restmüll aller Südtiroler Gemeinden in der neuen Anlage in Bozen verwertet werden. Die neue thermische Restmüllverwertungsanlage mit einer Größe von 196.449 Kubikmeter kann 130.000 Tonnen Restmüll pro Jahr verbrennen.

SAN

Landesrat Mussner über die Beseitigung des Gefahrenmaterials

Landesrat Mussner über die Beseitigung des Gefahrenmaterials

Giulio Angelucci zum Gesundheitsrisiko

Giulio Angelucci zum Gesundheitsrisiko