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Wildbachverbauung sichert Schloss Summersberg und Elliswiesen

(LPA) Die Sicherung von Schloss Summersberg in Gufidaun und die Verbauung der Elliswiesen oberhalb von Maiern: Die beiden Arbeiten könnten unterschiedlicher nicht sein, trotzdem werden sie beide von der Landesabteilung Wasserschutzbauten durchgeführt. Die Arbeiten am Schloss sind nun vorerst abgeschlossen worden, die Arbeiter sind - den Sommer über - nach Ridnaun übersiedelt.

Außergewöhnliche Arbeit: Die Wildbachverbauung bewahrt Schloss Summersberg vor dem Absturz

Mit einer außergewöhnlichen Aufgabe ist das Landesamt für Wildbach- und Lawinenverbauung Nord betraut. In Gufidaun waren Teile des Schlosses Summersberg - im 14. Jahrhundert spektakulär an der Felskante über dem Villnösser Bach errichtet - vom Absturz bedroht. "Immer wieder waren Teile des Schlosses in die Tiefe gestürzt", so Rudolf Pollinger, Direktor der Landesabteilung Wasserschutzbauten. So fehlt von der ursprünglichen Nordmauer jede Spur, 1957 sind Teile einer weiteren Mauer und des Gartens in der Tiefe verschwunden, im Juni 1989 folgte mit einem sechs Meter langen Teilstück rund ein Drittel der Zinnenmauer.

Um solche Schäden künftig zu vermeiden, waren die Arbeiter des Landesamts für Wildbach- und Lawinenverbauung Nord in den letzten Wochen damit befasst, den Schlossfelsen - vor allem unter dem Nordwestturm und der heutigen Nordmauer - bestmöglich zu sichern. Dazu wurden Daueranker gesetzt, ein Stahlbetonbalken errichtet und der Fels mit Spritzbeton verkleidet, um ein weiteres Abrutschen zu verhindern. Um das Bild von Schloss Summersberg nicht zu beeinträchtigen, wurden zudem Pflanztröge für Kletter- und Hängepflanzen geschaffen, hinter denen die Verbauung möglichst verschwinden soll.

Nach dem vorläufigen Ende der Arbeiten in Gufidaun sind die Arbeiter nach Ridnaun übersiedelt, wo sie einen berüchtigten Lawinenstrich oberhalb von Maiern sichern. "Die von den Elliswiesen abgehenden Lawinen stellen eine Gefahr für Maiern dar, zuletzt wurden 1951 enorme Schäden angerichtet", erklärt Paul von Hepperger, Projektant und Bauleiter beider Projekte.

Die Baustelle liegt auf 2700 Meter Meereshöhe, deshalb kann nur im Sommer gearbeitet werden. Zudem muss das gesamte Baumaterial über einen 1000 Meter langen Seilkran zur Baustelle gebracht werden, die Schneenetze, die vom Kran nicht transportiert werden können, werden per Hubschrauber eingeflogen. Um den täglichen Weg zur Baustelle abzukürzen, wohnen die Arbeiter werktags in Containern auf 2300 Metern. Mehr als 1,6 Millionen Euro sind bereits in die Verbauung der Elliswiesen geflossen. "Wir verwirklichen in diesem Sommer das vierte und fünfte Baulos", so von Hepperger.

chr