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LR Laimer besorgt: "Opfert Rom die saubere Energie?"

(LPA) Besorgt zeigt sich Landesrat Michl Laimer über einen Passus im Sparpaket der römischen Regierung, mit dem die Förderung der grünen Energie in Italien dem Sparziel geopfert werden soll. "Das wäre für alle Produzenten sauberer Energie ein schwerer Schlag, ganz besonders aber für Südtirol, wo die grüne Energie eine große und zudem stetig wachsende Rolle spielt", so Laimer, der nun aufs Parlament hofft.

Mit dem Bersani-Dekret wurde 1999 verfügt, dass Produzenten und Importeure elektrischer Energie jährlich eine Mindestmenge an erneuerbarer Energie ins Netz einspeisen müssen. "Diese kann durch selbst erzeugten grünen Strom – wie in Südtirol – oder über zugekaufte Grünzertifikate erreicht werden", so Laimer. Weil das Angebot an grünem Strom aber die Nachfrage überstieg, kam es zu einem Preisverfall bei Grünzertifikaten. 

"Der Staat hat daher 2008 vorgesehen, dass Produzenten grüner Energie alle überschüssigen Zertifikate zu festgelegten Preisen an die staatliche Behörde abgeben konnten", so der Landesrat. Dies, weil mit den Grünzertifikaten Investitionen in die Nutzung regenerativen Energiequellen gefördert werden sollten. "Ein Preisverfall hätte zur Folge, dass auch die Investitionen in die grüne Energie gefährdet wären und somit die Entwicklung einen Rückschlag erleiden würde", so Laimer.

Mit dem Passus im Sparpaket hat die Regierung nun die zuständige Behörde von der Pflicht entbunden, die Zertifikate zu Marktpreisen aufzukaufen. "Die Folge war ein Preissturz bei den Grünzertifikaten bis zu 40 Prozent", so der Landesrat. In Südtirol, das in der grünen Energie eine Vorreiterrolle innehat, sind davon landwirtschaftliche und Elektrizitäts-Genossenschaften betroffen, Stadtwerke und Sonderbetriebe, die Etschwerke, die SEL AG und unzählige Privatinvestoren.

"Bleibt diese Bestimmung aufrecht, sind die wirtschaftlichen Folgen schwerwiegend", erklärt Laimer, der die Südtiroler Parlamentarier ersucht hat, nichts unversucht zu lassen, um die Regierung von diesem Vorhaben abzubringen. "Die Regierung sollte stattdessen die Abnahme der Zertifikate durch die zuständige Behörde über 2011 hinaus verlängern und damit der Entwicklung in Richtung saubere Energie Nachdruck verleihen", so der Landesrat, dessen Besorgnis nicht nur ökologische, sondern auch wirtschaftliche und soziale Gründe hat. "Ein Preisverfall bei den Zertifikaten hat eine Schwächung des Sektors der grünen Energie zur Folge, und das ist in dieser schwierigen Wirtschaftslage nicht hinnehmbar", so Laimer.

chr