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Gentechnik: LR Berger begrüßt Strategiewechsel der EU

(LPA) Die EU-Mitgliedstaaten sollen künftig selbst darüber entscheiden können, ob der Anbau gentechnisch veränderter Organismen (GVO) auf ihrem Gebiet erlaubt wird. "Mit dieser Ausrichtung geht die EU gänzlich von ihrer bisherigen Ausrichtung ab, die Aussaat von GVO notfalls auch gegen den Willen der Staaten durchzudrücken", so Landesrat Hans Berger, der hoch erfreut über den Strategiewechsel der EU ist.

"Wir haben uns von Anfang an gegen eine Aussaat von GVO gestemmt und dieses Thema gemeinsam mit vielen Partnern in ganz Europa zum Dauerthema gemacht", so Berger. Teil der Strategie der GVO-skeptischen Länder sei es auch immer gewesen, auf Zeit zu spielen. "Wir wussten, dass die Ablehnung der grünen Gentechnik durch die Konsumenten mit der Zeit und der notwendigen Sensibilisierung für das Thema wachsen würde", erklärt der Landesrat. Mittlerweile wüssten die GVO-Skeptiker die überwiegende Mehrheit der Konsumenten auf ihrer Seite. "Und das ist eine Stimme, die auch in Brüssel nicht einfach überhört werden kann", so Berger.

Entsprechend groß ist die Freude des Agrarlandesrat, dass nun auch der bürokratische und politische Apparat in Brüssel in dieser Sache in Bewegung gebracht worden sei. So hatte Kommissionspräsident Josè Manuel Barroso bereits im Herbst angekündigt, die Gentechnik-Politik der EU überdenken zu wollen. Nun hat die EU-Kommission in einem internen Strategiepapier erste Vorschläge dafür vorgelegt. Das Herzstück ist der Vorschlag, dass künftig die Mitgliedstaaten selbst über den Anbau von gentechnisch veränderten Pflanzen entscheiden sollen.

"Wird dieser Vorschlag angenommen, dann wächst das Gewicht unserer Argumente im Entscheidungsprozess auf Staatsebene und wir spielen als Koordinatoren der Regionen im Bereich der Gentechnik-Politik eine größere Rolle, als wir sie in Brüssel je spielen könnten", so Berger, der nun hofft, dass sich "sein" Gentechnik-Verbot in Südtirol auch dauerhaft halten lasse. "Die Chancen stehen nun zumindest wesentlich besser als noch vor Jahren - und auch damals haben wir uns nicht beirren lassen", so der Landesrat.

chr