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Bären-Kommission tritt zusammen: Information und Kontrolle

(LPA) Mindestens zwei Bären halten sich derzeit im mittleren Etschtal auf, seit zehn Tagen befasst sich damit die von Landeshauptmann Luis Durnwalder eingesetzte "Bären-Kommission"; in ihrer Sitzung hat die Südtiroler Arbeitsgruppe Braunbär heute, 7. Mai, beschlossen, verstärkt auf Information zu setzen sowie sich regelmäßig zu treffen und Kontakt zum Umwelt-Ministerium in Rom zu halten.

Sitzung der Bären-Kommission im Palais Widmann: Wie sieht es aus? Was ist zu tun?

Ressortdirektor Heinrich Holzer, Vertreter der Abteilung Landwirtschaft und des Amtes für Jagd und Fischerei, des Südtiroler Bauernbundes, des Verbandes der Südtiroler Kleintierzüchter und der Nationalparkverwaltung stellten eingangs fest, dass in Südtirol eine im allgemeinen gespaltene Einstellung des Menschen zum Bären vorherrscht, die bis zu völliger Anlehnung reicht. Ausgehend vom kontinuierlichen Zuwachs der Bären-Kernpolulation im Adamello-Brenta-Gebiet, wo vor zehn Jahren zehn Bären ausgewildert wurden, muss in Südtirol weiterhin jährlich mit einer neuen Zuwanderung von einzelnen Bären gerechnet werden. Wie die Bären-Management-Gruppe festgestellt hat, waren die Behörden, das Amt für Jagd und Fischerei ebenso wie die Nationalparkverwaltung, ursprünglich nicht auf die Rückkehr dieses Großraubwildes und die daraus entstehenden Probleme vorbereitet. Deshalb war auch in den ersten Jahren die Aufklärung der Bevölkerung mangelhaft, was sich in Folge deutlich verbessert hat, etwa durch einen Informationsstand über die Bärenproblematik bei der Fachmesse Agrialp oder die Herausgabe der Broschüre "Der Braunbär in Südtirol".

"Diese Sitzung", unterstreicht Landeshauptmann Luis Durnwalder, "war notwendig, um die Ausgangslage und die daraus resultierenden unterschiedlichen Bedürfnisse zu beurteilen, bevor koordinierte Maßnahmen in die Wege geleitet werden." Die Bären-Kommission, unterstreicht der Landeshauptmann, soll die Südtiroler Bevölkerung regelmäßig über Anzahl und Aufenthaltsort der Bären informieren, nicht um Panik auszulösen, sondern vielmehr dafür einzustehen, dass die zuständigen Behörden die Lage unter Kontrolle haben.

Im vergangenen Jahr wurden insgesamt acht Schaf- und drei Ziegenrisse durch Bären festgestellt sowie die Beschädigung von vier Bienenstöcken, was mit 3.230 Euro vergütet wurde; 2008 hatte sich die Entschädigungungssumme auf 13.478 Euro belaufen, 34 Schafe und Lämmer, sechs Ziegen und ein Kalb hatten die Bären gerissen sowie 33 Bienenstöcke beschädigt. Die Bären-Management-Gruppe hat beschlossen, sich zweimal jährlich zu treffen: im November, bevor die Bären ihren Winterschlaf beginnen, und im Februar, wenn sie ihre Wanderungen durch Südtirols Wälder wieder aufnehmen.

"Wir werden regelmäßig Kontakt mit dem Umwelt-Ministerium in Rom halten", erklärt Landeshauptmann Durnwalder, "um die Eingriffsmöglichkeiten bei gefährlichen Schadbären abzusprechen und die Maßnahmen auf Staatsebene mit jenen auf Landesebene zu koordinieren."

mac