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Referenden: Auch LR Laimer gegen Privatisierung der Wasserversorgung

(LPA) Drei Referenden gegen die von der Regierung in Rom angestrebte und zum Teil schon beschlossene Privatisierung des Wassers werden derzeit staatsweit angestrebt. Landesrat Michl Laimer nimmt die für das Wochenende geplante Unterschriftenaktion zum Anlass, um Stellung zu beziehen: "Wir werden am System der Versorgung mit Trinkwasser festhalten", so Laimer, der die Referendums-Bemühungen unterstützt.

"Ohne Wenn und Aber" steht Laimer hinter dem öffentlich bzw. genossenschaftlich organisierten Trinkwasser-System in Südtirol. "Es funktioniert gut, ist den lokalen Bedürfnissen angepasst und garantiert Versorgungssicherheit und niedrige Preise bei gleichzeitig hoher Qualität", so der Landesrat. Derzeit gibt es in Südtirol 329 von Gemeinden und 15 von Stadtwerken geführte Betriebe, 13 Genossenschaften, 27 Konsortien und 57 Interessentschaften, die über 488 Trinkwasserleitungen wachen. 

Die Vorteile des lokalen Betreibers lägen, so Laimer, auf der Hand: "Die Wasserpreise können durchwegs niedrig gehalten werden, es gibt keine Gewinnabsichten und es wird sehr viel ehrenamtlich gearbeitet", erklärt der Landesrat. Außerdem seien gute Ortskenntnisse, der direkte Kontakt zur Bevölkerung und die Kenntnis der lokalen Bedürfnisse garantiert.

Laimer warnt nun davor, dass sich all diese Vorteile "in Schall und Rauch auflösen" könnten, würde die Wasserversorgung privatisiert. "In diesem Fall bestünde die große Gefahr, dass die Wasserpreise steigen und gleichzeitig die Investitionen in die Leitungsnetze zurückgeschraubt würden, um die Gewinne nach oben zu treiben", so der Landesrat, der als eines der vielen Negativbeispiele Großbritannien anführt. Dort habe die Privatisierung zu einem Wasserpreis-Anstieg um 70 Prozent geführt. "Den privaten Investoren sind dort satte Dividenden ausgezahlt worden, ins Leitungsnetz, den größten Kostenfaktor, ist hingegen kaum investiert worden", so Laimer.

Die Autonomie habe Südtirol die Möglichkeit gegeben, die konkreten Auswirkungen der staatlichen Gesetzgebung in diesem Bereich abzufedern. "Dennoch möchten wir den Einsatz gegen die staatliche Neuregelung unterstützen, um die Privatisierung der Wasserversorgung zu verhindern", erklärt der Landesrat.

chr