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Umwelttagung „Müll in aller Welt“

LPA - Bei der der Landesagentur für Umwelt und dem Friedenszentrum der Stadt Bozen organisierten Veranstaltung zum Thema „Müll in aller Welt“ am Samstag in in Bozen zeigten Daniel Moschetti und Heinrich Wegmann anhand eindrucksvoller Bilder aus Afrika und Südamerika, dass der am Konsum orientierte Lebensstil des reichen Nordens weit reichende globale Folgen hat.

Umwelttagung „Müll in aller Welt“

Daniel Moschetti war lange Zeit als Combonimissionar in Korogocho neben der größten Mülldeponie von Nairobi in Kenya stationiert. Er hob in seinen Ausführungen vor allem hervor, dass letztendlich die Ärmsten unter den Armen die Leidtragenden des Müllproblems sind, die unter unmenschlichen Bedingungen den an der Mülldeponie Korogocho ankommenden Müll in mühevoller Kleinstarbeit sortieren und dafür ihre Gesundheit aufs Spiel setzen.

Auch Heinrich Wegmann, Architekt und Freiberufler aus Bozen hat ähnliche Erfahrungen bei seiner Arbeit in Brasilien gemacht. Er hat dort im Jahr 2000 an einer Fotodokumentation über das Müllvolk der „Lixao“ gemacht. 800 Menschen, die auf dem riesigen Müllberg João Pessoa im Nordosten von Brasilien tagtäglich im Müll nach wieder verwertbaren Materialien suchen, um sie dann zu verkaufen. Ein "Catadore" verdiene damit bestenfalls 20 Euro pro Woche. Auf der Mülldeponie João Pessoa leben und arbeiten unter anderem 140 Kinder unter 14 Jahren unter miserablen Umständen.

„Abfall ist von einem lokalen zu einem globalen Thema geworden und der Umgang damit hat neben gesundheitlichen und ökologischen Problemen auch eine ethische Dimension, die meist gar nicht berücksichtigt wird“, unterstrich Landesrat Michl Laimer. Für den Direktor des Amts für Abfallwirtschaft, Giulio Angelucci, sollte die Veranstaltung  einen ersten Versuch darstellen, die globale  Problematik des Mülls stärker in den Vordergrund zu stellen.

SAN