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Wenig Elektrosmog in Südtiroler Privathaushalten

LPA - Umweltlandesrat Michl Laimer zeigt sich mit dem Resultat der soeben abgeschlossenen Elektrosmog-Studie in Südtirols Privathaushalten zufrieden. „Die Belastung durch elektrotechnisch erzeugte Wechselfelder - oft auch als Elektrosmog bezeichnet - ist für die Südtiroler gering“, so Laimer bei der heutigen Vorstellung der Ergebnisse. Die Studie haben die Landesumweltagentur und das Forschungszentrum für Nutzerzentrierte Technologien in Dornbirn in den vergangenen zwei Jahren durchgeführt.

Prof. Kempter, LR Laimer, Umweltagenturdirektor Minach und Amtsdirektor Luca Verdi stellten die Studie zum Elektrosmog vor (FOTO:LPA)

Bei der Studie wurden die subjektive und objektive Bewertung elektrischer und elektromagnetischer Felder im Wohnumfeld und der Zusammenhang mit gesundheitlichen Beschwerden von 430 Südtirolern untersucht. Bei der Studie haben die Techniker der Landesumweltagentur eine Breitbandmessung von niederfrequenten, magnetischen Feldern sowie hochfrequenten, elektromagnetischen Feldern (kurz EMF) direkt im Wohnbereich von 81 Haushalten durchgeführt.

Im niederfrequenten Bereich, also bei den Stromleitungen, Elektrogeräte im Haushalt usw., liegen die gemessenen Feldstärken mit Maximalwerten von 1220 nano Tesla (nT) klar unter dem für Italien gesetzlich vorgeschriebenen Grenzwert. „Auch im hochfrequenten Bereich also betreffend die Sendeanlagen für Mobilfunk, Radio, TV usw. werden die Grenzwerte mit durchschnittlich 0,8 Volt per Meter bei weitem unterschritten und sind sogar geringer als beispielsweise in der benachbarten Schweiz, die als Vorzeigeregion gilt“, erklärte Professor Guido Kempter aus Dornbirn, dem Leiter der Studie.

„Unser Ziel ist es weiterhin, die Strahlenbelastung für die Bürger trotz der unausweichlichen technischen Aufrüstung so gering wie möglich zu halten“, unterstrich Landesrat Laimer bei der Vorstellung der Studie. Weiterhin werde das Land mit Nachdruck das Qualitätsziel verfolgen, den Grenzwert der Sendeanlagen durch Vereinbarungen mit den Betreibern unter drei Volt per Meter zu halten, betonte Landesrat Laimer. „Im ländlichen Gebiet sind derzeit drei Viertel der kleineren Ortszentren frei von Sendeanlagen, weil Anlagen nur außerhalb bewilligt wurden“, unterstrich Luigi Minach, der Direktor der Landesumweltagentur. In den größeren Städten, wo dies aus technischen Gründen nicht möglich sei, beharre das Land mit drei Volt per Meter auf ein viel strengeres Qualitätsziel als im restlichen Italien, sodass in Südtiroles Städten im europaweiten Vergleich die Strahlenbelastung sehr niedrig sei, sagte Minach.

Acht Prozent der Südtiroler fühlen sich laut Studie durch elektrotechnische Wechselfelder gesundheitlich beeinträchtigt. Sie führen  ihre Unruhe, Reizbarkeit, Schlafstörungen und Muskelverspannungen auf die regelmäßige Nutzung der eigenen Elektrogeräte zurück. Laut Studie sei der Informationsstand über mögliche Belastungen durch elektrotechnisch erzeugte Wechselfelder bei den Südtirolern deutlich geringer als in anderen europäischen Ländern, sagte Professor Kempter.

„Ein weiteres Ziel ist es deshalb, die Bürger noch genauer zu informieren und aufzuzeigen, dass sie selbst auch etwas zur Vermeidung von Elektrosmog tun können, indem sie beispielsweise Netzfreischalter einbauen oder bestimmte Geräte nicht nutzen“, betonte Laimer.

Hervorzuheben ist, dass erhöhte niederfrequente Werte wie sie z.B. von Stromleitungen, Computern und Elektroherden erzeugt werden, insbesondere in Wohnungen mit Heimarbeitsplätzen gemessen wurden. „Gerade im privaten Heimwerkerbereich braucht es deshalb eine angemessene Arbeitsplatzgestaltung - bei der Landesumweltagentur können Interessierte Messungen beantragen und ihren Arbeitsplatz daheim dann optimieren“, sagte Umweltagenturdirektor Luigi Minach.

Der Anteil der so genannten elektrosensiblen Personen im hochfrequenten Bereich entspreche dem europäischen Durchschnitt, sagte Kempter.

Weitere Auskünfte über die aktuelle Studie sowie Messungen, allgemeine Info zu Sendestandorten erhalten Interessierte direkt bei der Umweltagentur im Labor für physikalische Chemie oder im Internet unter http://gis.gvcc.net/elettrosmog/ oder www.provinz.bz.it/umweltagentur/strahlungen/sender.asp .

SAN

Wenig Elektrosmog in Südtiroler Privathaushalten

Luca Verdi über die Wichtigkeit der Information

Luigi Minach zum europäischen Vergleich

Landesrat Laimer zu den Ergebnissen der Studie