News & Events

Verkehrsprotokoll der Alpenkonvention: "Rom sendet völlig falsches Signal"

(LPA) Als "haarsträubend" bezeichnet Umweltlandesrat Michl Laimer die Marschrichtung der römischen Regierung in Sachen Verkehrspolitik. "Mit der neuerlichen Verzögerung bei der Ratifizierung des Verkehrsprotokolls der Alpenkonvention sendet Rom völlig falsche Signale", so Laimer, der eine nachhaltige Verkehrspolitik in der Verlagerung des Verkehrs von der Straße auf die Schiene verortet.

Er könne gegen die Entscheidung Roms, das Protokoll vorerst nicht zu ratifizieren, nur protestieren, betont Laimer. "Zwar hat die Regierung in Rom versucht, die Ernennung der Dolomiten zum Weltnaturerbe den eigenen Bemühungen zuzuschreiben, der Vorstoß in der Verkehrspolitik zeigt aber, dass dies wohl nur Lippenbekenntnisse waren", so der Landesrat. Ganz offensichtlich habe man in Rom noch nicht erkannt, welch sensibler Lebensraum die Alpen seien, werde mit dem Verkehrsprotokoll doch ein für die Lebensqualität in den Alpen zentraler Bereich geregelt.

Erst wenn das Verkehrsprotokoll der Alpenkonvention unterzeichnet sei, könne man sicher sein, dass keine neuen alpenquerenden Straßen gebaut würden, weil dies dann durch einen internationalen Vertrag verboten sei. "Rom muss endlich zur Kenntnis nehmen, dass nicht nur der Alpenraum schützenswert, sondern auch die Bevölkerung gegen jegliche neue Straßenverbindungen über die Alpen ist", erklärt Laimer.

Zudem würden von den betroffenen Alpenländern bereits seit Jahren Schritte gesetzt, den Güterverkehr bestmöglich von der Straße auf die Schiene zu verlagern, um so einen möglichst umwelt- und ressourcenschonenden Gütertransport möglich zu machen. "Der Bau des Brennerbasistunnels und der Ausbau der Zulaufstrecken sind in diesem Zusammenhang die nachhaltigste Lösung, weshalb Investitionen in den Ausbau der Schienenachse über den Brenner absolute Priorität haben müssen", betont der Umwelt-Landesrat.

chr