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"Neue" Etsch bei Terlan: Wildbachverbauung geht Revitalisierung an

(LPA) Schnurgerade verläuft die Etsch bei Terlan, in einem halben Kilometer langen Abschnitt wird sich dies ab nächster Woche allerdings ändern. Die Landesabteilung Wasserschutzbauten geht dort ein Revitalisierungsprojekt an, das die Schaffung eines breiteren, naturnah gestalteten Flussbetts ebenso beinhaltet, wie die Verlegung des bestehenden Radwegs auf dem Etschdamm.

So sieht's von oben aus: Die Revitalisierungsfläche samt Etsch, Radweg und Bahntrasse

Rund 500 Meter lang und 10 bis 15 Meter breit ist der Abschnitt des orographisch linken Etschufers, der vom Landesamt für Wildbach- und Lawinenverbauung Süd neu gestaltet wird. Wobei "neu" hier eigentlich "alt" heißen müsste, werden doch Sand- und Schotterbänke, Verlandungsflächen und Auwälder geschaffen. "Diese sind im Zuge der Begradigung der Etsch Anfang des 19. Jahrhunderts verloren gegangen und mit ihnen zahlreiche natürliche Lebensräume", erklärt dazu Rudolf Pollinger, Direktor der Landesabeilung Wasserschutzbauten.

Solche Eingriffe werden, wo immer dies möglich ist, rückgängig gemacht. "Wir verbreitern das Flussbett abschnittsweise, gestalten es naturnaher, werten es ökologisch auf und sorgen zudem für mehr Sicherheit bei einem eventuellen Hochwasser", so Pollinger, der allerdings auf die beschränkten Möglichkeiten an der Etsch verweist. Schließlich verlaufen Eisenbahnlinie, MeBo, Radweg und Methanleitung großteils direkt am Fluss.

Im von den Arbeiten betroffenen Abschnitt bei Terlan verläuft zwar der Radweg direkt am Fluss, zwischen Radweg und Bahntrasse liegt allerdings ein landeseigenes Grundstück, das in die von Peter Egger, Direktor des zuständigen Landesamts, geplante Revitalisierung einbezogen wird. So werden der Etschdamm und der darauf verlaufende Radweg in Richtung Bahntrasse verlegt. Dazu wird die gesamte Fläche um einige Meter abgesenkt, Böschung und Ufer werden unterschiedlich steil strukturiert, um verschiedene Lebensräume zu schaffen.

Dazu kommen Sand- und Schotterbänke, Verlandungszonen mit Weidengebüschen, Schilfflächen und abgestorbene Bäume, die als Totholz neue Lebensräume bilden. Schließlich wird eine Grünfläche mit Parkbänken für Radfahrer und Spaziergänger angelegt. Die Revitalisierungsarbeiten laufen in der kommenden Woche an und werden im späten Frühjahr abgeschlossen. Die Kosten belaufen sich auf rund 430.000 Euro.

chr

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