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Kortscher Alm: Schlandraunbach in neues Bett verlegt

(LPA) Mäandernd zieht sich der Schlandraunbach über die Kortscher Alm. Was aussieht, wie über Jahrhunderte gewachsen, ist allerdings künstlich geschaffen. "Wir mussten den Bach renaturieren, nachdem das im 19. Jahrhundert geschaffene künstliche Bett Probleme bereitet hat: durch Überflutungen und ein ungünstiges Habitat für Lebewesen", so Rudolf Pollinger, Direktor der Landesabteilung Wasserschutzbauten.

Neues Bachbett: Der Schlandraunbach auf der Kortscher Alm

Wahrscheinlich um mehr Weidefläche zu erhalten, war der Schlandraunbach bereits im vorletzten Jahrhundert in ein neues Bett an der linken Talseite gezwängt worden. Dieses Bett ist im Laufe der Jahrzehnte schmaler und schmaler geworden, weil sich immer mehr Material darin abgelagert hat. "Weil das Bachbett zudem rund ein bis zwei Meter höher lag als die Talsohle, haben bereits relativ kleine Niederschlagsmengen gereicht, um ihn über die Ufer treten und die Almflächen überfluten zu lassen", so Pollinger.

Um diesem Problem zu begegnen, hätte es genügt, den Bach von Schwemmmaterial zu räumen. "Allerdings war der Bach gerade in diesem Abschnitt auch aus ökologischer Sicht in einem schlechten Zustand, das heißt, die Bedingungen für Wasserlebewesen waren alles andere als ideal", so Julius Staffler vom Landesamt für Wildbach- und Lawinenverbauung West.

Staffler hat daraufhin ein Projekt zur Renaturierung des Bachs auf der Kortscher Alm ausgearbeitet. Es sah die Verlegung des Bachs auf einer Länge von rund 750 Metern in ein neues Bett im Talboden vor. Dieses neue Bett verläuft in Mäandern, seine Sohle wurde naturnah gestaltet, was dazu führen soll, dass Tiefe, Fließgeschwindigkeit und –richtung variieren. "Und dies sorgt wiederum dafür, dass unterschiedliche Lebewesen hier ideale Bedingungen vorfinden", so Staffler.

Vor wenigen Tagen sind die Arbeiten am Bachbett vorläufig abgeschlossen worden, was im nächsten Jahr folgt, ist eine Bepflanzung von Bachabschnitten mit Weiden und Vogelbeeren. Gekostet hat die Renaturierung des Schlandraunbachs rund 110.000 Euro. "Was uns besonders freut ist, dass auch die Fraktion Kortsch als Grundeigentümer der naturnahen Verbauung zugestimmt hat, obwohl sie dafür den Verlust von etwas Weidefläche in Kauf nehmen musste", schließt Pollinger.

chr