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Dolomiten als Weltnaturerbe: Staatsakt in Auronzo

(LPA) In einem feierlichen Staatsakt im Beisein von Staatspräsident Giorgio Napolitano und den Ministern Stefania Prestigiacomo und Giulio Tremonti ist den Dolomiten heute (25. August) in Auronzo das Prädikat eines Unesco-Weltnaturerbes verliehen worden. "Für uns ist dieser Titel eine große Anerkennung, nun müssen wir aber an die Arbeit gehen, um die Dolomiten in ihrer Einzigartigkeit zu erhalten", betonte Landeshauptmann Luis Durnwalder bei seiner Ansprache.

LH Luis Durnwalder in Auronzo (FOTO:LPA/Pertl)

Begleitet von den Landesräten Michl Laimer, Hans Berger und Barbara Repetto war Durnwalder als Präsident einer der fünf am Dolomiten-Weltnaturerbe beteiligten Provinzen nach Auronzo geladen worden, wo Unesco-Vertreter Francesco Bandarin heute die offizielle Verleihung des Weltnaturerbe-Prädikats vorgenommen hat. Bandarin betonte dabei, dass die Unesco mit der Zuerkennung des Titels die geologische Einzigartigkeit und die monumentale Schönheit der Dolomiten gewürdigt habe. "Wir hoffen auch, dass die Dolomiten ein weltweit beachtetes Beispiel für die erfolgreiche Erhaltung eines Berggebiets werden", so der Unesco-Vertreter.

"Diese Anerkennung ist nicht vom Himmel gefallen, sondern ist Frucht des hartnäckigen Einsatzes aller beteiligten Institutionen", betonte heute Staatspräsident Napolitano. Dass die Unesco den Dolomiten das Weltnaturerbe-Prädikat zuerkannt habe, sei Grund, stolz zu sein, bringe aber auch eine große Verantwortung für deren Erhaltung mit sich. "Die Entwicklung dieses Gebiets, vor allem dessen touristische und wirtschaftliche, muss sich an Grenzen und Regeln orientieren", so der Staatspräsident. 

Landeshauptmann Durnwalder unterstrich heute in seiner Ansprache, dass zwar die Schönheit und Einzigartigkeit den Ausschlag für die Zuerkennung des Weltnaturerbe-Prädikats gegeben hätten, dass durch den Titel aber auch der erfolgreiche Schutz und die Erhaltung der Berggebiete gewürdigt worden seien. "Die Dolomiten macht schließlich auch das Zusammenspiel der Natur und der Menschen aus, die in ihr leben und sie bewirtschaften", so Durnwalder.

Der Landeshauptmann betonte zudem, dass das Dolomitengebiet ein Beispiel gelebter Solidarität sei. "Hier fragen die Menschen noch, was sie für ihr Land, ihre Gesellschaft tun können, um diese zu schützen und voranzubringen", erklärte Durnwalder, der heute auch herausgestrichen hat, dass die Verwaltung des Weltnaturerbes ein Beispiel erfolgreicher Zusammenarbeit über Länder- und Sprachgrenzen hinaus sei. "Wir müssen uns bewusst sein, dass die sprachliche und kulturelle Vielfalt keine Einschränkung, sondern eine enorme Bereicherung darstellt." Das Dolomitengebiet stehe schließlich stellvertretend für alle Gebiete, in denen verlustreiche Kriege überwunden und in einen fruchtbringenden Frieden verwandelt worden seien.

Diesen Gedanken des Landeshauptmanns hat auch Staatspräsident Napolitano in seiner Rede noch einmal aufgegriffen: "Mein Dank gilt vor allem Ihnen, Landeshauptmann Durnwalder, der sie die Vorstellung eines Grenzgebiets zugunsten eines Europa zugewandten Berggebiets aufgegeben haben", so Napolitano, der in diesem Zusammenhang auch noch einmal an den historischen Moment erinnerte, in dem er als damaliger Außenminister mit seinem österreichischen Kollegen den Grenzbalken am Brenner entfernt hatte. "Das war ein Symbol für das Ende einer Ära der Teilung und der Konflikte", so der Staatspräsident.  

Ministerin Prestigiacomo lobte die Dolomiten heute als ein "Wunder der Natur" und hob zudem hervor, dass das Erreichen des Weltnaturerbe-Titels auch ein "Wunder einer effizienten Verwaltung" gewesen sei. "Dies ist ein Modell einer erfolgreichen grenzüberschreitenden Zusammenarbeit, in der alle beteiligten Länder ihre Eitelkeiten zurückgestellt haben, um ein gemeinsames Ziel zu erreichen, ohne ihre Eigenheiten aufzugeben", so die Ministerin, die in diesem Sinne vorgeschlagen hat, dass der Sitz der Stiftung, die das Weltnaturerbe zu verwalten haben wird, im Zwei-Jahres-Rhythmus zwischen den beteiligten Ländern rotieren solle.

chr

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