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Grauer Lärchenwickler befällt Vinschger Wälder

(LPA) Gelb-braune Lärchen bereits Anfang August? Was derzeit im Vinschgau zwischen Eyrs und Vetzan nach verfrühtem Herbst aussieht, ist das Werk des Grauen Lärchenwicklers. "Dieser dämmerungsaktive Falter ist ein Musterbeispiel für zyklische Ausbrüche: Lärchenwälder in den Alpen werden regelmäßig alle acht bis zehn Jahre massenhaft befallen", weiß man im Forstinspektorat Schlanders.

Herbstlicher Anblick im August: Befallene Lärchen im Vinschgau

Normalerweise befällt der Graue Lärchenwickler (Zeiraphera diniana) Lärchenwälder in einer Höhe ab 1600 Metern. "Die Raupen des Falters fressen die Nadeln ganz oder teilweise ab, die Nadelreste vertrocknen, weshalb sich die Baumkrone bereits im Frühsommer braun färbt", so die Experten des Forstinspektorats im Vinschger Hauptort, die zudem darauf hinweisen, dass die Raupen des Lärchenwicklers in den Ästen der befallenen Bäume Gespinste bilden, um danach über Spinnfäden zu Boden zu gelangen.

"Unsere Erhebungen zeigen, dass in diesem Jahr über 250 Hektar Lärchenwald zumindest schwach befallen sind", so die Forstbehörde. Dies sei allerdings kaum Grund zur Sorge: "Die Stabilität des Schutzwaldes ist dadurch nicht gefährdet, weil die Lärchen normalerweise im Hochsommer noch einmal austreiben und sich die Bestände so wieder grün färben", so die Fachleute. Im Großen und Ganzen komme es nur zu Zuwachsverlusten, selten stürben einzelne, schwache Bäume ab. Nach dem Kahlfraß bilde die Lärche harte, nährstoffarme Nadeln. "So finden die Raupen zu wenig Nahrung und die Massenvermehrung wird gestoppt", heißt es aus dem Forstinspektorat Schlanders.

Während der Lärchenwickler die Wälder im Vinschgau in Beschlag genommen hat, bereitet der Kiefernprozessionsspinner in diesem Jahr keine Probleme. "In den Schwarzföhrenwäldern finden sich kaum Raupengespinste", so die Förster aus dem Vinschgau, die dies auf die Maßnahmen zurückführen, die die Forstbehörde in den letzten Jahren gesetzt hat, etwa die Bekämpfung mit biologischen Mitteln und die Umwandlung der Schwarzföhrenforste in naturnahe Mischwälder.

chr