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Juni 2009 wärmer und trockener als im Schnitt

(LPA) Wärmer als im Schnitt, allerdings immer noch weit kühler als im Rekordsommer 2003 war der Juni 2009 in Südtirol. In Bozen wurde eine mittlere Temperatur von 21,8 Grad Celsius gemessen, der langjährige Mittelwert liegt bei 19,9 Grad. Allerdings wurden 2003 auch schon 25,4 Grad Celsius gemessen. In weiten Teilen des Landes war der Juni zudem trockener als im Schnitt.

Bis ins Detail hat der Wetterdienst des Landes die Juni-Wetterdaten ausgewertet und mit jenen der vergangenen Jahre bzw. dem langjährigen Schnitt verglichen. Demnach war der Juni 2009 mit 48,1 Liter pro Quadratmeter Niederschlag in Bozen zu trocken, fallen dort doch in einem durchschnittlichen Juni 73,4 Liter Niederschlag pro Quadratmeter. Anders sieht die Situation in Sterzing oder Toblach aus. Dort seien "normale" Juniwerte verzeichnet worden, so der Wetterdienst. Was die Temperatur betrifft, so wurde der höchste Wert des Monats am 18. Juni in Meran gemessen: 34,3 Grad Celsius. Am anderen Ende der Skala finden sich die am 1. Juni in Toblach registrierten 0,9 Grad Celsius.

In Sachen Wetterverlauf hat der Juni in Südtirol wechselnd bewölkt aber meist trocken begonnen. Von Tag zu Tag wurde es wärmer, am Samstag, 6. Juni, hat dann eine auf Südwest drehende Höhenströmung für ein Ende einer fünf Wochen anhaltenden Trockenheit gesorgt. Verbreitet kam es zu teils kräftigen Regenschauern und Gewittern. Besonders betroffen waren das Sarn-, das Eisack- und das Ahrntal mit bis zu 90 Litern Regen pro Quadratmeter. In den darauf folgenden Tagen war es dann nicht mehr ganz so heiß, die Temperaturen pendelten sich in tiefen Lagen bei 25 Grad Celsius ein. Was folgte war ein Wechselspiel von Sonne, Wolken und lokalen Regenschauern und auch heftige Gewitter mit Hagel blieben nicht aus, etwa am 11. Juni in Eppan und Leifers.

Ab 12. Juni war es im ganzen Land wieder sehr sonnig, die 30-Grad-Marke wurde erreicht. Am 16. Juni wurde ein Unwetter auf dem Ritten, im unteren Eisacktal und Schlerngebiet registriert, bevor in der Nacht auf 20. Juni eine Kaltfront über Südtirol hinwegzog. Verbreitet gab es Niederschläge, zum Teil waren sie auch sehr ergiebig. "Die Temperaturen gingen sukzessive zurück, die typische 'Schafskälte' im Juni machte sich bemerkbar", so der Wetterdienst. In der Folge bildete sich über dem Balkan ein Tief, dessen Einfluss bis heute anhält. In Südtirol gibt es damit zeitweise sonniges Wetter, aber auch immer wieder Regenschauer und Gewitter. Die Temperaturen haben in den letzten Tagen wieder deutlich angezogen.

"In den kommenden Tagen wird sich beim Wetter nicht viel ändern, es scheint also überwiegend die Sonne", sagen die Experten des Landeswetterdienstes vorher. Ganz beständig sei es allerdings nicht, auch einzelne Regenschauer und Gewitter könne es bei weiterhin hochsommerlichen Temperaturen geben.

Der vergangene Samstag, 27. Juni, war der so genannte "Siebenschläfertag". Nach einer Bauernregel soll das Wetter, das an diesem Lostag herrscht, sieben Wochen Bestand haben. "Aufgrund der gregorianischen Kalenderreform im Jahr 1582 ist aber genau genommen gar nicht der 27. Juni, sondern vermutlich erst rund zehn Tage später Stichtag für die Siebenschläferregel", so die Landesmeteorologen. Aufgrund eines einzelnen Tages könne man zudem nicht auf das Wetter der kommenden Wochen schließen. "Betrachtet man jedoch einen längeren Zeitraum, also Ende Juni, Anfang Juli, so hat diese Volksweisheit durchaus eine meteorologische Bedeutung", so die Experten. Stellt sich in diesen Tagen eine stabile sommerliche Hochdrucklage ("Azorenhoch") ein, dann bleibt es mit einer erhöhten Wahrscheinlichkeit bis weit in den Juli hinein bei sonnigem Urlaubswetter. Ist es hingegen kühl und unbeständig, so lautet auch die Tendenz: wechselhaft.

chr