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Gentechnikfrei: Qualitätssiegel an zehn Betriebe verliehen

(LPA) - Schon 2001 schlug Südtirol mit dem Landesgesetz Nummer 1 den Weg für gentechnikfreie Produkte ein. "Auf diese fortschrittliche, auf europäischer Ebene damals einzigartige Haltung," betonte Landwirtschaftslandesrat Hans Berger, "kann Südtirol stolz sein." Heute, Mittwoch, 13. Mai, wurden im Haus der Tierzucht in Bozen an zehn Betriebe Diplome verliehen, die sie zur Verwendung des Siegels "gentechnikfrei" berechtigen.

Sieben Produkte erzeugt die Sennerei Burgeis, im Bild der Geschäftsführer, der das Zertifikat aus den Händen der Landesräte Berger (rechts) und Laimer (Mitte) erhält

"Wir möchten", betonte Umweltlandesrat Michl Laimer, "in Südtirol den Weg weitergehen, mit dem wir den Menschen Sicherheit vermitteln, weil wir die Langzeitwirkungen gentechnisch veränderter Lebensmittel nicht kennen."

"Unsere Milchwirtschaft", freute sich Landwirtschaftslandesrat Hans Berger, "ist der erste Bereich, der zur Gänze gentechnikfrei ist." So standen bei der Diplomverleihung und Pressekonferenz denn auch elf Milchpackungen verschiedener Betriebe vor den beiden Landesräten. Gerade im kleinen Land Südtirol sei es wichtig, die natürliche Pflanzenvielfalt zu erhalten, durch gentechnische Veränderung würde diese gestört.

Laut Landesgesetz Nummer 1 vom Jänner 2001 ist es möglich, Lebens- und Futtermittel, Samen- und Pflanzgut sowie Düngemittel, die keine gentechnisch veränderten Organismen (GVO) enthalten, mit einem Kennzeichen zu versehen. "Wir haben ein Landesgesetz", erklärte Hans Berger, "das die Ausbringung gentechnisch veränderten Saatgutes verbietet, das ist aber nur eine Übergangslösung, da ein Verbot nicht zulässig ist." Was in Zukunft auf gentechnikfreien Produkten angebracht werden müsse, sei ein einheitliches Siegel, das eine sofortige Identifikation ermögliche. Gentechnikfreiheit, unterstrich Landesrat Berger, sei aus ethischer Sicht wie auch aus jener des Naturschutzes ratsam, aber auch unter dem wirtschaftlichen Aspekt, denn: "Der Kunde sucht das."

"Wir waren", legte Landesrat Laimer dar, "mit unserem Landesgesetz Nummer 1 die Nummer 1 auch auf europäischer Ebene." Bei der Erzeugung von gentechnikfreier Milch gehe es auch um Dünge- und Futtermittel: "Die ganze Kette muss kontrolliert werden, und das ist Aufgabe eines Komitees."

Amtsdirektor Luca D'Ambrosio stellte im Namen dieses Komitees die "Früchte der Arbeit" vor; dieses Komitee wurde nach der letzten Landtagswahl neu eingesetzt und trifft sich im Abstand von zwei Monaten. In erster Linie, erläuterte D'Ambrosio, habe die Milchwirtschaft schnell reagiert, unter den heute Ausgezeichneten ist nur ein Eier-Produzent, aber: "Viele Produzenten von Freilandeiern sind in Bearbeitung." Neu ist, dass sehr viel mehr Kontrollen als früher durchgeführt werden. Und: "Bei Produkten wie Jogurt und Käse werden nicht nur Futtermittel und Rohstoffe kontrolliert, sondern auch jeder Zusatzstoff wie etwa Zitronensäure." Das Kennzeichen hat eine Gültigkeitsdauer von drei Jahren; sechs Monate vor Ablauf dieser Frist werden die Betriebe an die Fälligkeit erinnert.

Das Ansuchen zur Verleihung des Kennzeichens muss mit dem entsprechenden Formular an den Direktor des Labors für Lebensmittelanalysen der Umweltagentur, Vorsitzender des Komitees für gentechnikfreie Produkte, gerichtet werden: E-Mail: lebensmittellab@provinz.bz.it; Website: www.provinz.bz.it/umweltagentur/

Die Geschäftsführer folgender Betriebe haben heute die Diplome erhalten und damit die Genehmigung zur Verwendung des Kennzeichens "Gentechnikfrei":

  • Rieper AG Mühle - Kraftfutterwerk Vintl
  • Milchhof Sterzing
  • Käserei Sexten
  • Milchhof Brixen
  • Michhof Meran
  • Milkon Südtirol
  • Sennerei Burgeis
  • Sennerei Drei Zinnen -Schaukäserei
  • Sennereigenossenschaft Algund
  • Rudolf Weinreich, Freilandeier

mac

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