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Umweltagentur stellt Feinstaub-Ferntransport aus dem Süden fest

(LPA) Die südlichen Landesteile lagen in den letzten zehn Tagen unter einem außergewöhnlichen Nebel. "Es handelt sich unter anderem um Feinstaub, der aus dem Süden nach Südtirol transportiert worden ist und der uns im Etschtal die ersten erhöhten Feinstaubwerte in diesem Jahr beschert hat", so Luigi Minach, Direktor der Umweltagentur des Landes.

Bereits vorbeigezogen: Die Feinstaubwolke ist vom Satelliten aus erkennbar (Quelle: Landeswetterdienst / Eumetsat 2009)

Bereits in den vergangenen Jahren hat das Luftmessnetz der Umweltagentur Feinstaub-Ferntransporte aus dem Süden festgestellt. "Das Besondere am diesjährigen Ferntransport ist, dass dieser mit dem 23. und dem 28. Februar fast auf den Tag genau mit jenem im Vorjahr übereinstimmt", erklärt Minach. Bei Ferntransport seien jedenfalls keine zusätzli­chen Fahrverbote vorgesehen, weil diese in solchen Fällen ohne Folgen blieben.

Bereits 2005 bis 2008 wurden im Februar und März regelmäßig PM10-Ferntrans­porte aus dem Süden beobachtet. "Eine Ausnahme bildet 2007, weshalb wir in diesem Jahr besonders wenige Überschreitungen der Feinstaubwerte festgestellt haben", so der Direktor der Umweltagentur. Bei Ferntransporten stiegen die PM10-Werte in ganz Südtirol für mehrere Tage an. "Je nach Ausmaß der Transporte können diese bis zu einem Drittel der Überschreitungstage im Jahr ausmachen", so Minach.

Bemerkenswert sei, dass der durch den Ferntransport aus Süden bedingte Anstieg im Februar 2008 und 2009 nur in den südlichen Messstationen von Meran bis Kurtinig aufgetreten sei, nicht aber in Sterzing oder Bruneck und nur abgeschwächt in Brixen. "Dort hat der Nordföhn für saubere Luft gesorgt", erklärt Minach, der zudem betont: "Glücklicherweise liegen wir in Südtirol in den letzten beiden Jahren mit der gemessenen Überschreitungsanzahl unter dem Grenzwert von 30 erlaubten Überschreitungen." Im Bozner und Meraner Talkessel seien in diesem Jahr vier bzw. sechs Überschreitungen festgestellt worden, in Latsch aufgrund des Hausbrands bereits 12.

Sofern die Anzahl der Ferntransporte nicht weiter zunehme, bleibe das Problem für Südtirol begrenzt. Anders sehe die Situation im Trentino oder in Ve­rona aus, wo die Anzahl der Überschreitungen deutlich höher sei. "Die Regionen in der Poebene können die Grenzwerte nicht einhalten,  Strafzahlungen an die EU sind sehr wahr­scheinlich", so Minach.

chr

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