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LR Laimer: "Atom-Wiedereinstieg ist völlig falscher Weg"
(LPA) Italiens geplanten Wiedereinstieg in die Atomenergie bezeichnet Umwelt- und Energielandesrat Michl Laimer als "vollkommen falschen Weg". Laimer verweist in diesem Zusammenhang auf die Probleme und Risiken, die ein Wiedereinstieg zwangsläufig mit sich bringe, und auf die verfehlte Energiepolitik der Regierung, die verstärkt auf Einsparung, Effizienz und erneuerbare Energiequellen setzen müsse.
Auf der Grundlage einer Vereinbarung mit Frankreich will die Regierung Berlusconi den Weg für vier neue Atomkraftwerke in Italien ebnen. Die erste Anlage soll demnach bereits 2020 ans Netz gehen. Ein für Landesrat Laimer vollkommen falscher Ansatz: "Die Argumente gegen die Atomenergie sind vielfältig und ernst zu nehmen: Unfallrisiken, neue Abhängigkeiten und unlösbare Probleme mit der Endlagerung der Brennelemente sind nicht wegzuleugnen", so Laimer.
Was noch schwerer wiege, sei allerdings die Energiepolitik Berlusconis, die den Ausbau der erneuerbaren Energien verhindere, betont der Landesrat. "Offensichtlich stehen bei der Vorgehensweise Berlusconis nicht die Interessen der Verbraucher, sondern jene der Unternehmer im Vordergrund", so Laimer, der für eine nachhaltige Energiepolitik plädiert, die auf Einsparung, Effizienz, energetische Gebäudesanierung nach dem KlimaHaus-Modell und erneuerbare Energieträger setze. "Italien hat dafür schon klimatisch beste Voraussetzungen", so der Landesrat
Trotz der konkreten Atompläne glaubt Laimer allerdings nicht an deren Umsetzung. "Ich vermute und hoffe gleichzeitig, dass bereits die Standortfrage die Pläne zu Fall bringen wird", so der Landesrat. "Schade nur, dass damit wertvolle Zeit verstreicht, um die wirklich wichtigen Energiefragen anzugehen." Die italienische Regierung solle endlich den Weg ins solare Zeitalter einschlagen und auf den Ausbau der Nutzung erneuerbarer Energiequellen setzen. "Südtirol kann ein nachahmenswertes Beispiel für Italien werden und Nachhilfe in konkreten Energiebereichen geben, etwa in Sachen Klimahaus, Wasserkraft- und Biomasseheizwerke sowie Solarenergie.
chr