News & Events

Ridnaun: Aufwändiger Lawinenschutz für Maiern

(LPA) Rund 300 Meter tiefer als anderswo liegt die Waldgrenze unterhalb der Elliswiesen in Ridnaun. Grund sind die ständigen Lawinenabgänge, die auch Maiern gefährden. Um dieser Gefahr zu begegnen, verbaut die Landesabteilung Wasserschutzbauten das Anbruchgebiet der Lawine "Elliswiesen" mit Schneenetzen. Aufgrund der extremen Baubedingungen ein aufwändiges Projekt.

Bedrohung für Maiern: Die Elliswiesen-Lawine wird Schritt für Schritt entschärft

Die älteren unter den Bewohnern von Maiern im Ridnauntal können sich noch gut an die Lawine erinnern, die 1951 von den Elliswiesen abgegangen ist und die Ortschaft verschüttet hat. "Damals konnten die Bewohner ihre Häuser nur über die oberen Stockwerke verlassen", so Rudolf Pollinger, Direktor der Landesabteilung Wasserschutzbauten. Diese Gefahr zu entschärfen, ist Aufgabe seiner Abteilung, die bereits seit 2006 mit der Landesabteilung Forstwirtschaft damit befasst ist, die Grundlagen für die Verbauung des Anbruchgebiets der Lawine mit Schneenetzen zu legen.

"Die Baustelle liegt auf bis zu 2600 Metern Höhe und ist sehr schwer zugänglich, weil die Elliswiesen bis dato nur von der darunter liegenden Alm aus erreichbar waren und es auch dorthin keine Zufahrt gab", so Pollinger. Entsprechend galt es 2006, einen Zufahrtsweg zur Prischeralm zu schaffen, was die Landesabteilung Forstwirtschaft übernommen hat. Im selben Jahr wurde auch das Baulager auf der Alm eingerichtet und ein Steig zur eigentlichen Baustelle angelegt.

"So konnten wir im Vorjahr und im heurigen Sommer damit beginnen, Schneenetze anzubringen, die in Zukunft für eine größere Stabilität sorgen werden", so Paul von Hepperger vom Landesamt für Wildbach- und Lawinenverbauung Nord, der als Projekant und Bauleiter die Verantwortung für das insgesamt über 1,4 Millionen Euro umfassende Sicherungsvorhaben trägt. "Auch in den kommenden Jahren werden wir damit fortfahren, im sehr steilen Anbruchgebiet der Lawine Netze zu errichten", so von Hepperger, der betont, dass lediglich der direkte Lawinenstrich verbaut werde, der die Ortschaft Maiern bedroht. "So ist das Dorf vor Lawinenabgängen geschützt, in anderen Bereichen können aber auch weiterhin Lawinen abgehen", so der Projektant und Bauleiter.

chr