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II. Landschaftsschutzkommission: Lärmschutz, Zufahrt, Schutzdamm
(LPA) 17 Projekte hatte die II. Landschaftsschutzkommission heute (12. November) zu begutachten, fünf davon sind von öffentlichem Interesse. So gab's grünes Licht für Arbeiten an Lärmschutzwänden an der Brennerbahnlinie, die Auffahrt zu Schloss Michelsberg in St. Lorenzen, die Erschließung einer neuen Wohnbauzone in Wengen sowie Sicherungsarbeiten in Sand in Taufers und Rein.
Zuallererst hatte sich die II. Landschaftsschutzkommission unter dem Vorsitz von Winfried Theil heute mit einer Beanstandung auseinanderzusetzen. Diese betrifft die Arbeiten an den Lärmschutzwänden entlang der Brennerbahnlinie in Leifers und Kurtinig. Für diese Arbeiten waren die seitlichen Gräben an der Bahnlinie verrohrt und zugeschüttet worden, um die Baustellen mit Fahrzeugen erreichen zu können. Dies entgegen der entsprechenden Auflage des Landesamts für Landschaftsökologie. Die Kommission hat die Verrohrung heute als vorläufige Baumaßnahme akzeptiert. Allerdings dürften die Gräben höchstens für drei Monate verrohrt werden, und zwar nur abschnittsweise. Nach Abschluss der Arbeiten müssen die Gräben wieder geöffnet werden.
Die Gemeinde St.Lorenzen hat der Kommission dagegen das Projekt zur Instandhaltung der rund 320 Meter langen Auffahrt zu Schloss Michelsberg vorgelegt. "Aus Gründen des Denkmalschutzes darf diese Auffahrt nicht asphaltiert werden, allerdings kommt auch ein Pflasterbelag nicht in Frage, weil dieser im Steilbereich zu wenig rutschfest wäre", erklärt Theil. Nun hat man sich mit dem Denkmalamt darauf geeinigt, den Weg bis vor das Burgtor mit einem Schotterbelag samt einer geringen Beimengung von Bitumen zu versehen. Der Platz vor dem Tor darf dagegen nur geschottert werden.
Projekt Nummer drei betraf die Zufahrt zur neuen Wohnbauzone "Plaiac III" oberhalb von Wengen. Die dafür vorgesehene Straße ist rund 200 Meter lang, liegt allerdings in einem Hang. "Um den Bau von bergseitigen Mauern zu vermeiden, wird die Hauptstraße im Kreuzungsbereich bergwärts verlegt", erklärt Theil. Die bestehenden Bäume werden im Zuge der Bauarbeiten gefällt, danach muss das Gelände aber wieder bepflanzt werden. Auch die talseitigen Leitplanken müssen mit Holz verkleidet werden.
Ein Projekt zur Errichtung eines Schutzdamms oberhalb der Höfe Egitz und Peinten hatte dagegen die Gemeinde Sand in Taufers der II. Landschaftsschutzkommission vorgelegt. Mit diesem Damm sollen die Sicherungsmaßnahmen ergänzt werden, die bereits für den steinschlaggefährdeten Bereich oberhalb der Fraktion Taufers Pfarre getroffen worden sind. Der neue Damm ober den Hofstellen soll rund 300 Meter lang und bestmöglich dem Gelände angepasst werden, indem etwa die Dammkrone abgerundet und die Böschungen bepflanzt werden. Der Gehweg wird vor den Damm verlegt, die dort bestehenden Trockenmauern müssen erneuert werden.
Ebenfalls gegen Steinschlag gesichert werden soll der Tibler Hof in Rein in Taufers. Auch dafür hat die Gemeinde Sand in Taufers der Kommission ein entsprechendes Projekt vorgelegt. Dieses sieht vor, die sich aus dem Steinschuttkegel oberhalb des Hofes lösenden Steine zu befestigen und in den Boden zu versenken. Allerdings darf der bestehende Wiesenweg nach Meinung der II. Landschaftsschutzkommission nicht wie im Projekt vorgesehen ausgebaut werden, da die talseitige, landschaftlich schützenswerte Natursteinmauer dieser Belastung nicht gewachsen wäre.
chr