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Kompostwerk und Mülldeponie Eppan: Projekte gutgeheißen

(LPA) Zwei Umweltprojekte in Eppan hatte die Dienststellenkonferenz für den Umweltbereich heute (24. September) zu begutachten. Dabei ging es um den Umbau des Kompostwerks sowie um die Minimierung der Sickerwässer aus der ehemaligen Mülldeponie. Beide Projekte haben heute grünes Licht bekommen.

Das im Jahr 1997 fertiggestellte Kompostwerk nimmt Biomüll und Strukturmaterial aus den Gemeinden Eppan, Kaltern, Terlan und Andrian auf. Obwohl das Werk bereits im Jahr 2000 erweitert worden war, stößt es heute mit einer jährlich verarbeiteten Menge von 820 Tonnen Biomüll und 1620 Tonnen Strukturmaterial an seine Kapazitätsgrenzen. Nachdem das Abfallkonzept allerdings für die kommenden Jahre einen Anstieg der Biomüll-Menge auf 1200 Tonnen vorsieht, lag der Dienststellenkonferenz für den Umweltbereich heute das Projekt für eine erneute Erweiterung vor.

In Absprache mit der Umweltagentur des Landes sieht dieses vor, einen Teil der nordseitigen Halle als Annahmestelle für Biomüll zu nutzen, die Zufahrt zum sowie die Verkehrswege im Werk neu zu gestalten sowie den Hauptrottebereich zu überdachen. Letztere Maßnahme soll eine Geruchsbelästigung durch das Kompostwerk verhindern. Nördlich des Werks wird zudem eine Fläche von 900 Quadratmetern erschlossen, es werden ein Speicherbecken für Sickerwasser errichtet und eine neue Abflussrinne aus den Rottebereichen angelegt. Die Kosten für die Maßnahmen belaufen sich auf rund 620.000 Euro.

"Die Erweiterung des Kompostwerks ist nach dem kürzlich genehmigten Ausbau der Biogasanlage Tisner Aue in Lana ein weiterer Schritt zu einer besseren Abfallbewirtschaftung im Land", erklärt dazu Luigi Minach, Vorsitzender der Dienststellenkonferenz. Es sei zu erwarten, dass in diesem Jahr eine Mülltrennungsquote von 55 Prozent erreicht werde. "Damit liegen wir europaweit im Spitzenfeld", so Minach.

Vorgelegt worden ist der Dienststellenkonferenz für den Umweltbereich heute auch das Projekt, mit dem die Menge der Sickerwässer aus der Mülldeponie "Katzental" in Eppan verringert werden soll. Zwar ist die Deponie geschlossen und 2006 saniert worden, bei starken Regenfällen fielen allerdings größere Mengen an Sicker­wasser an, als dies nach der Abdichtung der Oberfläche zu erwarten gewesen wäre.

Nach einer Kontrolle der Sickerwasserleitungen mit Hilfe von Kameras wurde festgestellt, dass diese an mehreren Stellen geknickt waren, was zu einem Wasserstau geführt hat. "Außerdem haben möglicherweise Setzungen im Deponiekörper zu kleinen Ris­sen und undichten Stellen in der mineralischen Dichtschicht geführt, sodass aufgestautes Oberflächenwasser eindringen kann", erklärt Minach. Dem wird nun entgegengewirkt, indem die Böschungen abgeflacht und Dichtungsbahnen aus Kunststoff eingezogen werden.

Schließlich wird anstelle der bestehenden Gasfackel ein Biofilter für die abgesaugten Deponiegase eingebaut. "Da der Methangehalt der Gase für eine energetische Nutzung zu gering ist, kann durch den Biofilter eine Geruchsbe­lästigung völlig verhindert werden", erklärt der Vorsitzende der Konferenz. Kostenpunkt der Maßnahmen: rund 56.000 Euro.

chr