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Umweltbeirat: Memc darf Werk in Sinich erweitern
(LPA) Geht es nach dem Umweltbeirat des Landes, darf der Siliziumhersteller "Memc Electronic Materials" sein Werk in Sinich erweitern. Die neuen Gebäude werden in die bestehende Werkanlage eingegliedert, die Auswirkungen auf die Landschaft seien daher gering. Bevor die neue Anlage allerdings in Betrieb gehen kann, muss der Betreiber noch einmal um die Integrierte Umweltgenehmigung ansuchen.
Der Umweltbeirat des Landes hat sich gestern (3. September) unter dem Vorsitz von Luigi Minach mit dem Memc-Projekt befasst, mit dem die Produktion von polykristallinem Silizium gesteigert werden soll. Dies, weil Silizium für die Herstellung von Photovoltaikanlagen gebraucht wird und die Nachfrage stetig steigt. Die Erweiterung wird innerhalb des bestehenden Werksgeländes und in zwei Phasen erfolgen. "Die erste Phase umfasst eine technische Optimierung der Produktion und eine Modernisierung der Infrastruktur", erklärt Minach.
In der zweiten Phase sollen weitere Produktionseinheiten geschaffen werden. So soll Trichlorsilan in Zukunft im Werk hergestellt und nicht wie bisher zugeliefert werden. Dadurch könne trotz der Steigerung der Produktion eine Zunahme der Transporte begrenzt werden, so der Vorsitzende des Umweltbeirats. Bei der Kühlung der entstehenden Struktur wird darauf geachtet, dass diese nicht durch eine zusätzliche Entnahme von Grundwasser erfolgt, sondern über neue Verdampfungstürme. Zudem werden die Abwässer aus der Chlorsilanproduktion in einer werkseigenen Anlage behandelt, die wesentlichen chemischen Parameter stetig kontrolliert.
"In der Bau- und Betriebsphase sind eine Reihe von Maßnahmen zur Milderung der Umwelt-Auswirkungen vorgesehen", erklärt Minach. So wird verunreinigtes Erdreich saniert, ein spezieller Bodenbelag in der neuen Anlage aufgetragen, doppelwandige Lagerbehälter und Auffangbecken geschaffen, Dampffahnen durch Abwärme verhindert und in den Aggregaten eine Kühlflüssigkeit eingesetzt, die keine schädlichen Auswirkungen auf die Ozonschicht hat. Die im Betrieb entstehende Abwärme soll in Zukunft über ein Fernwärmenetz genutzt werden. Allerdings steigt duch die Erweiterung auch der Strombedarf des Werks. Deshalb wird ein eigener Anschluss an die 220 kV-Leitung von Lana notwendig, der unterirdisch verlegt wird.
"Die im Projekt vorgesehene Erweiterung der Anlage bringt keine erheblichen Änderungen der derzeitigen Situation mit sich, da in der Projektierungs- und später in der Bauphase der neuen Anlageneinheiten hohe Sicherheitsstandards angewandt werden, die eigens bewertet und kontrolliert werden", so Minach. Vor Inbetriebnahme der neuen Anlagen muss der Betreiber zudem um die Erneuerung der Integrierten Umweltgenehmigung ansuchen.
chr