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Uran im Trinkwasser: "Wasser kann bedenkenlos getrunken werden"
(LPA) Kritik über Medienberichte zu angeblich erhöhten Uranwerten im Trinkwasser äußert das Landesamt für Gewässernutzung. "Diese Berichte sind unnötige Panikmache, der Zusammenhang mit einer radioaktiven Gefahr ist aus der Luft gegriffen", so Amtsdirektor Wilfried Rauter, der betont: "Das Wasser kann bedenkenlos getrunken werden."
Die Berichte seien wohl ein Versuch, das Sommerloch zu stopfen, so Rauter, denn faktisch entbehrten sie jeder Grundlage. "Schon die Verbindung der Meldung über angeblich erhöhte Uranwerte im Trinkwasser mit dem Zeichen, das vor Radioaktivität warnt, ist völlig irreführend", so der Amtsdirektor. Bei der Diskussion über die Grenzwerte von Uran im Trinkwasser gehe es nie um radioaktive Strahlung - "dafür sind die Mengen viel zu gering" (Rauter) - sondern vielmehr um eventuelle chemische Wirkungen von Uran.
Derzeit gebe es keine Grenzwerte für Uran im Trinkwasser, obwohl die Definition dieser Werte aus dem Jahr 2001 stamme und damit relativ aktuell sei. "Damals hat man aufgrund der vorliegenden Erkenntnisse keinen Anlass gesehen, einen solchen Grenzwert einzuführen", so der Amtsdirektor. Derzeit werde auf EU-Ebene zwar die Einführung eines solchen Limits diskutiert, allerdings sei noch völlig offen, wie hoch der Grenzwert sein könnte. In der Zwischenzeit verschaffe man sich mit den stetigen Messungen der Trinkwasserqualität, die von der Landesumweltagentur durchgeführt würden und bei denen auch die Uranmenge erhoben werde, ein Bild der Situation. "So sind wir in jedem Fall gerüstet, wenn die EU einen Uran-Grenzwert einführen sollte", so Rauter.
Von insgesamt 1500 Trinkwasserleitungen in Südtirol seien lediglich bei acht Werte festgestellt worden, die über dem von der WHO festgelegten Grenzwert liegen. "Dieser ist weder für Italien noch die EU bindend", so der Direktor. Zudem müsse bedacht werden, dass es sich um Einzelwerte handle. "Aussagekräftig sind nur mehrjährige Datenreihen, weil die Konzentration jedes Elements im Wasser ständigen Schwankungen unterliegt", so Rauter. In niederschlagsarmen Jahren unterschieden sich die Werte etwa deutlich von jenen in niederschlagsreichen. "In jedem Fall entsprechen all diese Wässer den strengen Grenzwerten für Trinkwasser und können bedenkenlos getrunken werden", schließt der Direktor.
chr