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Podiumsdiskussion in St. Vigil: Vorbildhafte Abfallwirtschaft in Südtirol

LPA – Südtirols Abfallwirtschaft ist ein Vorbild für Italien und Europa. Dies ist das Fazit einer Podiumsdiskussion zum Thema Abfallwirtschaft und Gesellschaft, die im Rahmen der Veranstaltungsreihe "Ideen in St. Vigil" stattgefunden hat. Giulio Angelucci, Direktor des Landesamts für Abfallwirtschaft, unterstrich dabei vor allem die zentrale Rolle der Mülltrennung - und lieferte zugleich neue Daten.

Die Müllkrise war Anstoß für die Podiumsdiskussion zum Thema "Abfallwirtschaft und Gesellschaft: Gutes und Schlechtes in Italien und Europa". Ausgehend von der Situation in Kampanien, wurden zahlreiche Modelle der Abfallwirtschaft analysiert. Als besonders vorbildhaft wurde das deutsche Modell hervorgehoben, wo die Mülltrennung bereits 75 Prozent beträgt. Dadurch seien die Mülldeponien und die Verbrennungsöfen entlastet worden, weshalb man dazu übergegangen sei, auch ausländischen Müll zu verbrennen.

In Italien liegt der Anteil der Mülltrennung bei konstanten 24 Prozent. In Südtirol hat sie 2007 die Schwelle der 50 Prozent überschritten. Giulio Angelucci, Direktor des Landesamts für Abfallwirtschaft, erklärte, dass 2007 23.000 Tonnen an getrenntem Müll eingesammelt worden seien, während es im Vorjahr noch 15.000 Tonnen waren. Auch die Papiersammlung sei um 3,6 Prozent gestiegen. Ähnlich verhalte es sich beim Glas. Allein die Zahlen beim Metall seien stabil geblieben.

Eine derartig positive Lage sei laut Angelucci auf das Südtiroler Konzept der Abfallwirtschaft zurückzuführen. Seit Ende der 70er Jahre orientiere sich dieses an den Standards von Österreich und Deutschland. Zudem betonte Angelucci die Bedeutung der vier Säulen, auf denen das Konzept basiere: Müllvermeidung, Mülltrennung, Recycling und die Entsorgung der übrigen Abfälle im Verbrennungsofen in Bozen. Durch die hundertprozentige Rückgewinnung der Energien könne aus dem Ofen in Zukunft auch Strom und Heizwärme gewonnen werden. Letztendlich konnte bei der Podiumsdiskussion in St. Vigil eine Studie des Instituts für Energie und Umweltforschung (IFEU) in Heidelberg bestätigt werden. "Die Experten bescheinigen uns darin, dass Südtirols Abfall-Konzept nicht nur für Italien, sondern für ganz Europa ein Vorbild sein könne", so Umweltlandesrat Michl Laimer.

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