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Weltnaturerbe Dolomiten: Antragstellende Provinzen stecken Vorgehensweise ab

LPA - Nachdem die Unesco in Paris den Antrag um Eintragung der Dolomiten in die Liste »Weltnaturerbe der Menschheit« als vollständig befunden hat, sind heute (Mittwoch, 2. Juli 2008) in Bozen Vertreter der fünf antragstellenden Provinzen zusammengekommen, um die weitere Vorgehensweise abzustecken und sich auf den Begutachtungsbesuch der Weltnaturschutzorganisation im kommenden September vorzubereiten.

LR Michl Laimer mit seinen Amtskollegen aus Trient, Belluno, Pordenone und Udine am Mittwoch in Bozen

Der von den Ländern Südtirol und Trentino sowie den Provinzen Belluno, Pordenone und Udine vorgelegte Antrag für die Eintragung der Dolomiten in die Liste des »Weltnaturerbes der Menschheit« erfüllt alle formellen und inhaltlichen Voraussetzungen und wurde von der UN-Organisation für Erziehung, Wissenschaft, Kultur und Kommunikation in Paris als vollständig befunden, so dass nun das Prüfungsverfahren anlaufen kann. Dies hat das Umweltministerium den fünf antragstellenden Provinzen in den vergangenen Tagen mitgeteilt.

Um die weitere Vorgehensweise zu vereinbaren und sich auf den Besuch der Gutachter der Weltnaturschutzorganisation vorzubereiten, sind heute am Sitz des Landesumweltressorts in Bozen die zuständigen politischen Vertreter zusammengetroffen. Neben Umweltlandesrat Michl Laimer nahmen der Trentiner Landesrat Mauro Gilmozzi, die Belluneser Assessorin Irma Visalli, und die neu gewählten Assessoren Ottorino Faleschini aus Udine und Markus Maurmair aus Prodenone an der Besprechung teil. Bei ihrer Zusammenarbeit stützen sich die Provinzen auf eine Vereinbarung zum Schutz der Dolomiten. Die Federführung im Hinblick auf die Kandidatur als Weltnaturerbe liegt bei der Provinz Belluno.

Die zuständige Assessorin aus Belluno war es auch, die heute in Bozen über die Zeitpläne berichtete. Demnach soll die Begutachtung des Antrags durch die Weltnaturschutzorganisation IUCN einschließlich des umfassenden Dossiers und des Entwicklungsplans nach einem Besuch von Fachleuten noch im Herbst 2008 abgeschlossen werden. In der Folge haben die Provinzen die Möglichkeit einer eventuellen Anpassung der Antragsunterlagen. Bis Ende Januar 2009 wird die IUCN dem Komitee für das Weltnaturerbe ihr Gutachten vorlegen. Auf der Grundlage dieser Bewertung wird das Weltnaturerbe-Komitee im Frühling 2009 die Eintragungsvorschläge formulieren. Die endgültige Entscheidung dürfte dann im Sommer 2009 in Sevilla fallen.

Im Rahmen des heutigen Treffens wurde über den Besuch der IUCN-Fachleute gesprochen, für den der Zeitraum zwischen 7. und 27. September ins Auge gefasst wurde. Es wurden Vorschläge für den Besuchsablauf und ein wissenschaftliches Rahmenprogramm formuliert. Bei einem weiteren Zusammenkommen in Belluno, wollen die Umweltverantwortlichen der fünf Provinzen am 24. Juli weitere Schritte vereinbaren.

Der Antrag um Aufnahme ins Weltnaturerbe umfasst nicht das gesamte Dolomitengebiet, sondern insgesamt neun Teilgebiete mit 135.000 Hektar Fläche in den fünf Provinzen. Die Unesco berücksichtigt nur Gebiete, die beispielsweise als Naturparks oder Natura-2000-Gebiete bereits geschützt sind. Die in Südtirol gelegenen Zonen umfassen die Dolomitengebiete der Naturparks Puez-Geisler, Sextner Dolomiten, Fanes-Sennes-Prags, Schlern-Rosengarten sowie die Latemargruppe und das Naturdenkmal Bletterbachschlucht bei Aldein. Vorgeschrieben ist, dass für jedes Teilgebiet eine Kernzone und eine äußere Pufferzone ausgewiesen werden, wobei nur die Kernzone das Weltnaturerbe bildet, beide Zonen aber geschützt sein müssen. Bei der Erarbeitung des 500-seitigen Dossiers, durch das der Antrag wissenschaftlich begründet wird, hatten die fünf Provinzen die namhaftesten Dolomiten-Experten verschiedener Universitäten zugezogen.

Für Landesrat Michl Laimer bedeutet das Weltnaturerbe-Prädikat eine große Aufwertung für die betroffenen Gebiete und dessen Bekanntheitsgrad. Er spricht sich in diesem Zusammenhang dafür aus, auch die damit verbundenen Möglichkeiten der Bewusstseinsbildung und Sensibilisierung für die Einzigartigkeit und die Schutzwürdigkeit der Gebiete auszuschöpfen.

jw

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