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Abwasserklärung: LR Laimer kündigt Gebührensenkung um zehn Prozent an

(LPA) Die Reorganisation der Abwasserklärung in Südtirol trägt erste Früchte, von denen vor allem die Bürger etwas haben sollen. So werden die Abwassergebühren im kommenden Jahr um zehn Prozent gesenkt. Dies hat Landesrat Michl Laimer heute (17. Juni) im Rahmen einer Pressekonferenz angekündigt, bei der er einen Blick auf den Stand und die Entwicklung der Abwasserreinigung in Südtirol geworfen hat.

Entwicklung der Abwasserreinigung aufgezeigt: LR Laimer sowie die Direktoren Minach und Scarperi (Foto: LPA/Pertl)

In die Kläranlage von Sinich hatte Laimer heute geladen, damit sich die Journalisten ein Bild von der Reinigung der Abwässer in Südtirol machen konnten. Mittlerweile hat das Land einen Anschlussgrad an das Kläranlagensystem von 95,9 Prozent erreicht, ein Grad, der noch wachsen soll. "Wir werden in den kommenden Jahren das Netz der Kläranlagen noch verdichten", so Landesrat Laimer. Dieses Netz besteht derzeit aus 52 Anlagen, die von 20 Betreibern verwaltet werden. Um die Abwasserreinigung noch effizienter zu gestalten soll letztere Zahl auf vier große Betreiber gesenkt werden. "Die gemeinsame Führung der Anlagen hat positive Auswirkungen auf die Umwelt und die Betriebskosten", so Laimer, der von Einsparungen in Millionenhöhe spricht.

Einsparungen, die sich auch auf die Gebühren auswirken sollen, obwohl diese bereits vergleichsweise niedrig sind. So zahlt man in Bozen eine Gebühr von 0,64 Euro pro Kubikmeter Wasser, der Höchsttarif im Land steht bei 1,45 Euro, in Innsbruck zahlt man aber bereits 1,84 Euro, in Berlin gar drei Euro. "Schon diese Zahlen zeigen, wie effizient unsere Anlagen arbeiten und trotz der ansteigenden Energiekosten ist es uns gelungen, die Tarife nicht steigen zu lassen", so der Landesrat. Mehr noch: Bereits im kommenden Jahr sollen die Gebühren sogar gesenkt werden, und zwar voraussichtlich um rund zehn Prozent.

Dies sei auch den Investitionen zu verdanken, die das Land in den letzten 20 Jahren getätigt habe. Es handelt sich, wie Luigi Minach, Direktor der Landesumweltagentur, unterstrichen hat, um rund 800 Millionen Euro. 2007 konnten so 60 Millionen Kubikmeter Wasser gereinigt werden, 90 Prozent der Schadstoffe sind so beseitigt worden. Trotzdem halte die Zukunft einige Herausforderungen bereit, allen voran die Beseitigung der Klärschlämme. "Eine Klärschlamm-Verwertungsanlage in Südtirol wäre die Lösung, damit wir nicht von 2010 an mit steigenden Gebühren rechnen müssen", so Ernesto Scarperi, Direktor des Landesamts für Gewässerschutz.

chr