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St. Leonhard i.P.: Dämme, 35 Sperren und 7000 Pflanzen für Keltalbach

(LPA) Angst und Schrecken hat der Keltalbach bei St. Leonhard in Passeier 1998 verbreitet: Eine kaum vorstellbare Menge von über 100.000 Kubikmetern Material hat sich damals durch den Bach in die Passer gewälzt und diese verlegt. Seitdem rückt die Landesabteilung Wasserschutzbauten dem Keltalbach zu Leibe, bis Ende des kommenden Jahres will man die Sicherung abgeschlossen haben.

Beim Keltalbach treffen zwei Entwicklungen aufeinander, die das große Gefahrenpotential des Bachs bedingen. Zum einen ist es eine natürliche Entwicklung, in deren Verlauf sich riesige Mengen an Material im Oberlauf des Keltalbachs angesammelt haben. "Die zweite Entwicklung ist eine gesellschaftliche", so Landeshauptmann Luis Durnwalder. Gerade in engen Tälern sei bebaubarer Grund und Boden knapp. "Wenn wir die Entwicklung unserer Täler nicht allzu sehr einschränken wollen, müssen wir diese Flächen nutzen", so Durnwalder. Aus diesem Grund schieben sich Siedlungen und Gewerbegebiete immer näher an die Mündungsbereiche der Wildbäche heran.

Bereits 1998 beim großen Murabgang im Keltalbach war das Gewerbegebiet von St. Leonhard in Mitleidenschaft gezogen worden. "Trotz der riesigen Ausmaße der Mure ist das Ganze damals glücklicherweise glimpflich abgegangen", erklärt Rudolf Pollinger, Direktor der Landesabteilung Wasserschutzbauten. Seine Abteilung tut seit 1998 das Menschenmögliche, um den Keltalbach zu sichern. "Wir haben in den Jahren bis Ende 2009 nicht weniger als sieben Baulose vorgesehen, mit denen wir den Bach zu sichern versuchen", so Pollinger.

So wird der Bach gegen Tiefen- und Seitenerosion geschützt sowie mit sieben Dämmen, davon zwei neuen, in die Schranken gewiesen. "Diese dürfen nicht zu nahe ans Bachbett gerückt werden, weil sie sonst im Ernstfall einen Flaschenhals bilden", so Projektant Mauro Spagnolo, Direktor des Landesamts für Wildbach- und Lawinenverbauung West. Zudem wurden 35 Sperren im Bach errichtet, acht weitere folgen noch. Und schließlich werden die Baustellen-Flächen mit 7000 Pflanzen aufgeforstet.

Abgeschlossen wird die Sicherung des Keltalbachs voraussichtlich im November 2009. Bis dahin werden in die Sicherung des Keltalbachs 2,3 Millionen Euro investiert.

chr