News & Events
Fortbildung von Kastanienbauern: Baumschnitt und Kastaniengallwespe
(LPA) Wichtige Tipps für Kastanienbauern gab's bei einem Seminar, das das Landesamt für Forstverwaltung organisiert hat. Zum einen ging's um einen optimalen Schnitt der Jungpflanzen, zum anderen um die Gefahr, die von der in diesem Jahr erstmals in Südtirol auftretenden Kastaniengallwespe ausgeht. Diese muss, so die Verantwortlichen, jetzt bekämpft werden, wenn man eine Ausbreitung verhindern wolle.
20 Kastanienbauern aus dem ganzen Land haben das Angebot des Landesamts für Forstverwaltung und der Forststation Kaltern genutzt, in Montiggl mit den Grundlagen des Schnitts von Kastanien-Jungbäumen vertraut gemacht zu werden. So wurde ihnen alles Wissenswerte zu einem günstigen Aufbau der Krone, zur richtigen Schnittführung, zur Behandlung der Wunden mit Wundverschlussmittel oder zum Schutz der Jungbäume mit Gitterkörben vermittelt. Die Entfernung von Gras und Unkraut am Stammfuß, die notwendige Bewässerung und eine ausreichende Düngung waren zudem Punkte, die im Rahmen des Seminars angesprochen worden sind.
Sorgen bereitet den Züchtern derzeit die Kastaniengallwespe. Sie gilt als bedeutendster Kastanienschädling weltweit und ist in diesem Jahr zum ersten Mal in Südtirol aufgetaucht. "Wir alle hoffen, dass befallene Blätter und Reiser gründlich entfernt und verbannt worden sind, nachdem dies die einzige Methode ist, um eine Ausbreitung zu verhindern", so die Verantwortlichen im Landesamt für Forstverwaltung, die auch noch einmal einen dringenden Appell an alle Kastanienbauern richten: "Wer in den letzten zwei bis drei Jahren Pflanzen von außerhalb des Landes bezogen hat, etwa von Märkten oder Wanderhändlern, sollte diese Bäume wie auch die umliegenden gründlichst auf Befall kontrollieren." Dies sei voraussichtlich bis Mitte Juni aufgrund der deutlich sichtbaren Gallen noch möglich.
Falls ein Befall festgestellt werde, müsse unverzüglich der Landespflanzenschutzdienst benachrichtigt werden (Tel. 0471415140, Fax 0471 415117, E-Mail: fitobz@provinz.bz.it), damit die befallenen Pflanzenteile sofort vernichtet werden könnten. "Wenn die Gallwespen einmal geschlüpft sind, kommen diese Maßnahmen zu spät und eine Ausbreitung ist unvermeidlich", so die Experten. Ein solcher könne für Südtirols Kastanienanbau schwerwiegende Folgen haben, weil der Schädling kaum bekämpft werden könne. Der Einsatz der Insektizide sei wegen der hohen Bäume nicht möglich.
chr